
CS-Debakel: PUK-Mitglieder Maya Graf und Daniela Schneeberger geben Einblicke
Stefan Zischler
Die Credit Suisse galt lange als Musterschülerin der Schweizer Finanzbranche. Nach ihrem Untergang im März 2023 wurde eine PUK einberufen. Darin mitgearbeitet haben auch zwei Baselbieter Politikerinnen.
Die Baselbieter Ständerätin Maya Graf (Grüne) und die Baselbieter Nationalrätin Daniela Schneeberger (FDP) waren beide Teil der parlamentarischen Untersuchungskommission zur Krise und dem Untergang der Grossbank Credit Suisse. Beide blicken auf spannende, aber auch sehr intensive 18 Monate zurück. Für Maya Graf sei es eine «historische Gelegenheit» gewesen, bei einer parlamentarischen Untersuchung mitarbeiten zu dürfen. Daniela Schneeberger ist froh, dass diese anstrengende Zeit nun abgeschlossen werden konnte.
Hauptschuldige sind die CS-Führungsebene
Im Bericht kritisiert die PUK in mehreren Punkten das Management der Credit Suisse. Einerseits seien grobe Fehler innerhalb der CS gemacht worden. Andererseits kam die Untersuchungskommission zu der Erkenntnis, dass die eidgenössische Finanzaufsicht Finma zu zögerlich und unwirksam eingegriffen habe.
Und zur Frage, inwiefern der damals zuständige Finanzdirektor Ueli Maurer (SVP) in der Misere involviert ist, meint Maya Graf: «Der Finanzdirektor hatte den Bundesrat ungenügend informiert. Er hat der Führung der CS zu lange Glauben geschenkt.»
Wie gehts jetzt weiter?
Die PUK hat zwar vieles offengelegt, alle Fragen zur Krise der CS sind aber noch nicht beantwortet. Welche Konsequenzen trägt das Management der Credit Suisse? Und wie wird garantiert, dass so etwas in Zukunft nicht noch einmal geschieht?
Ständerätin Maya Graf findet, man kann viel aus den PUK-Diskussionen mitnehmen. Sie schlägt vor, dass man der Finma «stärkere Instrumente in die Hand» geben sollte, damit diese die Grossbanken besser in den Griff bekomme. Zusätzlich müsse unter den Bundesbehörden eine bessere und noch engere Zusammenarbeit gefördert werden, und das bevor eine Krise ausbricht. So könnten Krisen in Zukunft präventiv besser erkannt und verhindert werden, ist die Grünen-Politikerin überzeugt.
Der PUK-Bericht liegt jetzt dem Schweitzer Parlament vor. Das Papier sowie die Vorstösse der Untersuchungskommission werden in der Frühlingssession behandelt. Dort wird das nächste Kapitel rund um die CS-Debatte geschrieben.
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