«Da tanzen wir nicht mit» Unia fordert mehr Lohn für Tänzerinnen und Tänzer
©Bild: Instagram/unia_agnws
Ballett Basel
Basel-Stadt

«Da tanzen wir nicht mit» Unia fordert mehr Lohn für Tänzerinnen und Tänzer

27.05.2023 13:38 - update 27.05.2023 14:06
Larissa Bucher

Larissa Bucher

Nach der Premiere von «Explosiv!» am Schauspielhaus wurden die Zuschauerinnen und Zuschauer mit einem Banner der Unia überrascht. Darauf zu lesen: «Da tanzen wir nicht mit. Faire Löhne fürs Basler Ballett»

Wer dachte, dass nach der gelungenen Ballett-Premiere von «Explosiv!» der Abend vorbei sein wird, hat sich geirrt. Während die Zuschauerinnen und Zuschauer noch begeistert klatschten, stellte sich das Ensemble vereint hinter einem Banner der Unia auf. «Da tanzen wir nicht mit. Faire Löhne fürs Basler Ballett», war darauf zu lesen. Im Anschluss sprachen Tänzerinnen und Tänzer, sowie auch eine Sprecherin der Gewerkschaft darüber, weshalb sie unter diesen Bedingungen nicht mehr mittanzen wollen, schreibt die bz Basel am Samstag.

Drohungen und Einschüchterungen

Die Referenz-Löhne am Theater Basel lägen nämlich nahe beim Mindestlohn und damit deutlich tiefer als an den Balletten in Zürich oder Genf, schreibt Prime News. Das Ensemble würde nun einen Mindestlohn von 5’300 Franken verlangen. Bereits vor einem Jahr forderten sie erfolglos bessere Arbeitsbedingungen und wandten sich deshalb jetzt an die Unia für Hilfe.

Doch auch die Gewerkschaft scheint mit ihren Aufforderungen nicht weiter zu kommen. Die Unia sei dazu nicht mandatiert, habe die Intendanz in einem Brief an Unia festgehalten. Die Theaterleitung habe der Gewerkschaft ausserdem mit juristischen Konsequenzen gedroht und es sei angeblich zu Einschüchterungsversuchen gekommen, sagt Gewerkschaftssprecherin Daria Frick auf Anfrage von Prime News.

Explosive Stimmung

Als Intendant Benedikt von Peter während der Banner-Aktion schliesslich die Bühne betritt, wird nochmals klar: Hier ist man sich überhaupt nicht einig. Während das Ensemble nämlich aussagt, dass sie seit drei Jahren für einen besseren Lohn kämpfen würden, versichert von Peter, dass er sich schon lange um diesen bemühen würde. Das Drama hat jedoch noch kein Ende: Eine Frau unterbricht von Peter vom Balkon aus und wirft ihm vor, er würde sich alles andere als gesprächsbereit zeigen, schreibt die bz basel weiter.

Dieser wiederum verweist das Publikum erneut auf einen offiziellen Flyer der Theaterleitung, der alle wichtigen Informationen dazu aufzeigen würde. Dieser war im Foyer neben einem Flyer der Unia zu finden. «Es tut mir leid», sagt er zum Schluss und verlässt die Bühne. Auch Richard Wherlock zeigte sich noch kurz auf der Bühne und scherzte darüber, dass der Abend nicht umsonst den Titel «Explosiv!» tragen würde.

Grosser Wechsel

Wie es mit der Entlöhnung der Tänzerinnen und Tänzer weitergeht, ist noch unklar. Richard Wherlock wird im Sommer von der neuen Ballettchefin Adolphe Binder abgelöst, was zu einem grossen Wechsel im Haus führen wird. Der Vorwurf der Unia: Die Theaterleitung würde versuchen den Konflikt auszusitzen.

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