Das Drama um die Credit Suisse – so erklärt, dass du es verstehst
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Das Drama um die Credit Suisse – so erklärt, dass du es verstehst

16.03.2023 17:49 - update 17.03.2023 08:53

Viktoria Stauffenegger

Das Drama um die Credit Suisse und die Bankpleite in den Valleys sind dir sicher nicht entgangen. Solche Themen sind aber manchmal komplex und schwer verständlich. Damit du mitreden kannst, geben wir dir hier einen einfachen Überblick.

Was bisher geschah…

Die Silicon Valley Bank (SVB) in den USA ging anfangs März pleite. Diese Pleite beunruhigte viele Leute, die ihr Geld bei verschiedenen Banken angelegt hatten. Aber warum betrifft das ferne Silicon Valley den Schweizer Finanzplatz? Rolf Weder, Wirtschaftsprofessor der Universität Basel, sieht dafür zwei Gründe. Der erste sei, dass auch die Schweizer Banken Anleihen hatten, die dazu geführt haben, dass die Bank Konkurs ging, der zweite: «Auch in der Schweiz steigen die Zinsen. Das führt dazu, dass die Anleger:innen natürlich besorgt sind, dass etwas ähnliches passieren könnte wie bei der Silicon Valley Bank.»

Und was hat das mit der Credit Suisse zu tun?

Die Credit Suisse reiht seit mehreren Jahren einen Skandal an den anderen. Durch die vielen Skandale wurde das Vertrauen zur Credit Suisse geschwächt, so Weder. Wenn also eine Bank pleite geht – auch wenn es eine Bank im weitentfernten Silicon Valley ist, heisst das: «Wenn eine allgemeine Vertrauenskrise stattfindet, dann bekommen die schwächsten ein Problem.» Und die Credit Suisse ist deutlich angeschlagen und vielen fehlt nun das Vertrauen in die Grossbank. 

Dies sieht man deutlich in den Zahlen denn seit März 2021 hat die Aktie mehr als 83 Prozent ihres Wertes verloren. Der schnelle Kursfall begann, als der grösste Aktionär der Credit Suisse, der Präsident der Saudi National Bank, bekannt gab, keine weiteren Gelder in die CS fliessen zu lassen – dies aus regulatorischen Gründen.

Ist die Credit Suisse «too big to fail?

Die Credit Suisse gilt als eine der Grossbanken, die laut Finma «too big to fail» sind. Das bedeutet, dass sie bestimmten Regulationen unterliegen und im Fall der Fälle vom Staat «gerettet» werden. Wobei sich diese Regelung nach der Finanzkrise 2008 änderte, um keine falsche Sicherheit und Signale auszusenden. «Auch Grossbanken können Konkurs gehen, da wurde in den letzten Jahren vieles gemacht, wie zum Beispiel das Funktionieren des Zahlungsverkehrs trotz eines Konkurses einer Grossbank. »

50 Milliarden Franken geliehen

Gestern kurz nach Mitternacht klopfte die Credit Suisse bei der Schweizerischen Nationalbank (SNB) an und lieh sich nun 50 Milliarden Franken. «Was die Nationalbank jetzt macht mit dieser Unterstützung ist eine typische Aufgabe einer Nationalbank in einer Krise.» Dies sei aber noch nicht der letzte Schritt in dieser Geschichte, den man dann als ultimative Rettung bezeichnen könne. Es kommt jetzt darauf an, wie sich das ganze weiterentwickelt. Aufpassen müsse die Nationalbank jetzt nur, dass sie in ihrer finanziellen Unterstützung nicht zu extrem werde, so Rolf Weder.

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Kommentare

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16.03.2023 21:01

Brunoe

Jetzt weiss ich immer noch nicht, was die CS intern falsch gemacht hat. Spekuliert? Unsaubere Geschäfte! Nicht gesetzeskonform verhalten? Wo bekomme ich eine Antwort? Oder will man das unter der Decke halten?

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