Das Internet wartet hinter jeder Ecke
©Bilder/Montage: Baseljetzt
Audiowalk
Kultur

Das Internet wartet hinter jeder Ecke

08.12.2024 17:55
Stefan Zischler

Stefan Zischler

Das Internet ist für uns alle kein Neuland mehr – im Gegenteil. Die digitale Welt ist unser zweites Zuhause und begleitet uns mit dem Smartphone überall hin. Jetzt soll man ihr auch in der «echten Welt» begegnen können.

Der Audiowalk «Bytes & Brücken» will digitale Technologien sichtbar machen. Die Idee: In der Stadt Dinge hervorheben, die als Beispiel für die Digitalisierung stehen. Möglich macht diesen digitalen Spaziergang «Dezentrum», ein Verein, welcher sich mit der Zukunft zwischen der Gesellschaft und digitaler Technologien auseinandersetzt. Unser heutiger Tourguide ist Yann Bartal, Co-Produzent des Projekts. Treffpunkt: 18 Uhr vor der Barfüsserkirche.

Die Reise beginnt – stehend

Ohne uns vom Platz zu bewegen, hören wir die ersten beiden Audiobeiträge. Jeder für sich, mit Blick auf den belebten Weihnachtsmarkt. Ohne grosses Gerede geht es schnell weiter zum nächsten Posten an die schön beleuchtete Freie Strasse und den noch heller leuchtenden Apple-Shop. Über unsere Kopfhörer erfahren wir etwas über das Ladensterben durch Online-Shopping und die Macht der Tech-Giganten. Weiter gehts zum Marktplatz. Vor dem Rathaus werden wir informiert, wie Basel sich die Zukunft von Service Public vorstellt und warum es trotzdem sinnvoll sein könnte, den «Offline»-Schalter offenzuhalten.

Die kleine Stadttour führt uns weiter über die Mittlere Brücke. Dort zieht der Audioguide Verbindungen zwischen der Hexenjagd im Mittelalter und der übermässigen Überwachung von Migranten an den Grenzen Europas. Nach der Brücke links abgebogen, endet unsere Reise nach einem Spaziergang am Fluss beim kHaus. Wir folgen dem Fluss und erfahren, wie viel uns der «Datenfluss» eigentlich an Ressourcen kostet. Beim öffentlichen Treffpunkt kHaus werden Fragen von Öffentlichkeiten im Internet aufgeworfen. Die Tonspur des Audiowalk endet zwar hier, aber die Diskussion wird heiss weiterverfolgt. Die ganze Tour dauerte knapp 1,5 Stunden.

«Spazieren, zuhören, dazwischen diskutieren, das hat mir gut gefallen»

Das Fazit der Gruppe war eindeutig. Timon Getzmann fand es spannend, wie die Zukunftsszenarien der Digitalisierung mit den Standpunkten in Basel verknüpft wurden: «Neben der Geschichte kommt der visuelle Aspekt dazu. Das bringt ein besseres Verständnis mit sich.» Auch Jana Imhof, die ihren Kollegen Timon begleitete, fand es sehr angenehm, auf diese Weise neue Informationen aufzunehmen: «Spazieren gehen, zuhören, zwischendurch diskutieren. Das hat mir gut gefallen.»

Eine Guided-Tour, wie wir sie hatten, gibt es aber nicht regelmässig. Die finden nur bei speziellen Anlässen oder auf Nachfrage statt. Da unser Guide hauptsächlich als Reiseführer diente und nicht so viel Inputs gab, können die meisten Basler in der Hinsicht sich selbst als Wegweiser dienen. Ansonsten lassen Google-Maps und Co. grüssen. Der Vorteil eines Gruppenspaziergangs waren sicherlich die Diskussionen, die rund um die Posten entstanden sind. Unklarheiten, die geklärt wurden, Fakten, die relativiert wurden, Themen, die vertieft wurden und weitere Fragen, die gestellt wurden: Wird KI uns versklaven oder reissen wir die Zügel wieder an uns?

Der Audiowalk richtet sich an alle, die sich für digitale Technologien interessieren oder einfach mehr darüber erfahren möchten.

Hier der Link zum Audiowalk:

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