
Das ist das erste Bild des neuen Wettersatelliten
Baseljetzt
Wetterbedingungen in aussergewöhnlicher Detailschärfe: Das erste Bild des neusten europäischen Wettersatelliten zeigt das Wetter über Europa, Afrika und dem Atlantik.
Wolkenwirbel, schneebedeckte Alpengipfel und Sedimente im Meer vor der italienischen Küste – das erste Bild eines neuen europäischen Wettersatelliten lässt Wissenschaftler wegen seiner Detailschärfe auf bessere Unwetterwarnungen hoffen.
Denn bei dem Vorgängermodell des Satelliten seien viele Details weniger deutlich oder gar nicht zu erkennen gewesen, teilten die europäische Raumfahrtagentur ESA mit Sitz in Paris und der europäische Wettersatelliten-Betreiber Eumetsat am Donnerstag mit.
Beitrag zum Katastrophenschutz
Der Satellit «Meteosat Third Generation Imager-1» (MTG-I1) nahm sein erstes Bild am 18. März auf. Zum Ende des Jahres soll er den Wetterdiensten Daten liefern.
Der neue Satellit war Mitte Dezember ins All gestartet. Er bietet eine höhere Auflösung und aktualisiert seine Aufnahmen häufiger als seine Vorgänger. Den nationalen Wetterdiensten sollen so bessere Daten für die Vorhersage zur Verfügung gestellt werden – gerade für schnell aufziehende und sich schnell verändernde Wetterlagen. Der Deutsche Wetterdienst erwartet einen wichtigen Beitrag für den Katastrophenschutz.
Genauere Wetterberichte
Gewitterwolken sollen anhand der Satelliten-Daten deutlicher erkannt und ihre Lebensdauer besser abgeschätzt werden können. Ausserdem sollen die Vorhersagen auf einen kleineren Raum begrenzt werden können. Erstmals sollen mit MTG-I1 zudem über einen Satelliten für Europa Blitze erfasst werden. Die Daten ermöglichen den Angaben zufolge auch, Nebel und Waldbrände automatisch zu erkennen.
«Dieses beeindruckende Bild macht uns sehr zuversichtlich, dass das MTG-System eine neue Ära in der Vorhersage schwerer Wettereignisse einläuten wird», erklärt Eumetsat-Generaldirektor Phil Evans in der Mitteilung.
Schweiz auch dabei
Betrieben werden die Satelliten von den 30 Mitgliedsländern der Eumetsat. Dazu gehört auch die Schweiz. Das gesamte MTG-Programm soll bis 2035 gestartet werden und bis in die 2040er Jahre Daten liefern. Es wird insgesamt über drei Milliarden Euro kosten. Die Schweiz trägt 3,5 Prozent davon.
«Dieses Bild ist ein fantastisches Beispiel dafür, was die europäische Zusammenarbeit im Weltraum bewirken kann», so die Direktorin für Erdbeobachtungsprogramme der ESA, Simonetta Cheli. (sda/jwe)
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