Das Pärchen-Problemchen der Thermalbäder
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Sicherheitspersonal
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Das Pärchen-Problemchen der Thermalbäder

10.02.2023 18:20 - update 11.02.2023 10:19

Baseljetzt

Paare kamen sich im «Sole Uno» zu nahe – nun gibt’s extra Personal, um das zu verhindern. Mit diesem Problem kämpft die Branche immer wieder. Nur: So gross ist es nicht, das Problem.

Ein entspannter Nachmittag im Thermalbad kann schön sein. Wenn sich da nicht zwei Menschen im öffentlichen Bereich deutlich zu nahe kommen würden. Dies scheint ein reelles Problem zu sein.

Weil sich zu viele Menschen zum Sex im «Sole Uno» in Rheinfelden trafen, sorgt nun Sicherheitspersonal für zusätzliche Ordnung. Dies berichtet «20 Minuten» am Mittwoch. Das «Sole Uno» reagierte nicht auf eine Anfrage von Baseljetzt.

Kein «Spass-Bad»

Gegenüber der Pendlerzeitung sagt Betriebsleiter Sven Malinowski, dass die Therme «kein Spass-Bad» sei. Jedoch würden die Sicherheitsleute nicht primär Liebesspiele unterbinden, sondern generell Gäste auf angemessenes Verhalten hinweisen.

Nichtdestotrotz kommen Thermen immer wieder in die Schlagzeilen wegen Sex-Geschichten – schon vor rund zehn Jahren.

Gegenüber der Aargauer Zeitung sagte der damalige «Sole Uno»-Chef: «Die Erfahrung hat uns gezeigt, dass die Gestaltung des Bades sehr wichtig ist und es keine verborgenen Ecken oder versteckte Plätze haben sollte. Nicht nur wegen Sex im Bad sondern auch wegen der Sicherheit.»

Stärkere Regeln gegen zu viel Nähe

Zudem wurde ein strikteres Regelwerk eingeführt. Mit Pärchen, die sich zu nahe kommen, kämpfte auch das Zürcher Panorama-Bad auf dem Hürlimann Areal. Wie der «Tages-Anzeiger» 2015 berichtete, ging es in dem Bad nicht wirklich gesittet zu und her.

Der Leiter sagte gegenüber der Zeitung, dass es Badegäste gebe, die «die gesunde Scham verloren haben». Mittlerweile wurde die Therme umgebaut und das Problem scheint sich erledigt zu haben.

Badmeisterverband kennt Problematik nicht

Andere Thermen in der Schweiz haben gar ein Kuschelverbot verhängt. Beim Schweizerischer Badmeister-Verband heisst es auf Anfrage von Baseljetzt aber, dass dem Verband die Problematik nicht bekannt sei.

Beim Verband Heilbäder + Kurhäuser Schweiz, dessen Mitglied das «Sole Uno» ist, wiegelt man ab. Geschäftsführerin Ladina Bruggmann sagt zu Baseljetzt: «Es ist kein Trend bemerkbar.» Nur: Zu Hochsaisonzeiten seien teilweise zusätzliche Mitarbeitende nötig. «Diese ermahnen die Gäste zur Einhaltung aller Regeln, auch etwa wenn sie zu laut sind oder vom Beckenrand springen.»

Somit scheint das Problem begrenzt – oder eben: ein Problemchen zu sein. Die Leiterin der Sektion Trink- und Badewasser beim Aargauer Amt für Verbraucherschutz, Irina Nüesch sagt gegenüber «20 Minuten» ausserdem, dass Desinfektionsmittel Bakterien und Viren sehr effizient inaktiveren würde. Somit ist aus gesundheitlicher Sicht ein Gang zur Therme ebenfalls kein Problem.

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