
Das «Paradis?» auf dem Petersplatz
Florian Scheller
Seit Dienstag gastiert ein Wanderzirkus auf dem Petersplatz. Bis Sonntag gibt es jeden Abend unter freiem Himmel ein Spektakel aus Tanz, Musik und Akrobatik zu bestaunen. Das «Paradis?» wird versprochen.
Die Premiere begann pünktlich um 20.30 Uhr mit den letzten Sonnenstrahlen. Zwei Clowns sorgten für gelöste Stimmung. Denn eine nervöse Vorfreude war den Zuschauer:innen anzumerken. Niemand wusste, was in den nächsten 50 Minuten passieren würde. Auch der Zirkushund stellte sein Können eindrucksvoll unter Beweis. Bellend löste er die vom Publikum gestellten Rechenaufgaben. Dann begannen die acht Artist:innen mit ihrem Programm aus tänzerischen Einlagen, Musik und waghalsigen Tricks.
Ein Programm mit grossem Namen
Der Wanderzirkus entstand aus dem Zusammenschluss von zwei Zirkuskompanien und einer Tanzkompanie. Das Programm mit dem Namen «Paradis?» ist die neue Produktion von Kunos Circus Theater, in Zusammenarbeit mit den jungen Kompanien FLUX crew und MEA – Arts du Cirque et de la Scène und in Koproduktion mit dem Theater Nuithonie in Fribourg. «Wir sind junge Artist:innen, die gerade die Schule abgeschlossen haben», erklärt Arlette Dellers, choreografische Leiterin. «Aber auch etwas ältere Artisten machen mit», so Dellers weiter.

Auch durch diese generationenübergreifende Verbindung schlägt die Produktion eine Brücke zwischen traditionellem und zeitgenössischem Zirkus. So wird den verschiedenen Tanzeinlagen zwischen den akrobatischen Elementen mehr Raum gegeben. Auch im «Setting» gehen die Artist:innen neue Wege. Es gibt kein Zirkuszelt. Die Zuschauer:innen sitzen so unter freiem Himmel. «Für uns ist das eine grosse Chance, weil es so eine schöne Kulisse ist», beschreibt Arlette Dellers das Setting. «Wir gestalten unseren künstlichen Garten auf der Bühne im natürlichen Garten unter freiem Himmel.»
Niederschwelliger Zugang
Bei freiem Eintritt kann jede:r spontan dazukommen und für knapp eine Stunde in eine andere Welt eintauchen. Nach der Aufführung geben die Zuschauer:innen den Betrag in die Kollekte, der für sie stimmt. Für die Artist:innen ist es eine grosse Befriedigung, wenn sie am Ende sagen können: «Okay, wir haben wirklich etwas gemacht, das den Menschen so gut gefällt, dass wir davon leben können», beschreibt Clemens Lüthard, ein Clown, den Gedankengang. Noch bis diesen Sonntag (23. August 2023) findet jeden Abend um 20.30 Uhr (sonntags um 19.00 Uhr) eine Vorstellung statt.
Mehr dazu
Feedback für die Redaktion
Hat dir dieser Artikel gefallen?
Kommentare lesen?
Um Kommentare lesen zu können, melde dich bitte an.
Kommentare
Dein Kommentar
Mit dem Absenden dieses Formulars erkläre ich mich mit der zweckgebundenen Speicherung der angegebenen Daten einverstanden. Datenschutzerklärung und Widerrufshinweise