
Das sagen zwei Architekten zum neuen Klima-Aktionsplan der Regierung
Larissa Bucher
Am Montag präsentierte der Kanton Basel-Stadt im Rahmen eines neuen Aktionsplans mehrere Massnahmen für den Klimaschutz. Zwei Architekten schätzen nun die Auswirkungen der neuen Regelungen ein.
Wer klimafreundlich baut, wird belohnt – wer das nicht tut, muss künftig tiefer in die Brieftasche greifen. Grund dafür sind die neuen Klima-Massnahmen im Aktionsplan der Regierung. Der Kanton Basel-Stadt ist der erste Kanton, der solche Klima-Regelungen im Bau umsetzen will. Für viele Akteure in der Baubranche heisst das konkret: Ob man ein Gebäude abreist oder es nur umbaut, wird bald eine grosse Rolle spielen.
Architekt befürchtet Normenflut
Christian Schneider ist Architekt und schaut sowohl zuversichtlich, wie auch skeptisch auf die neuen Massnahmen. «Es überzeugt mich sehr, dass man Anreize schaffen will, um vereinfacht im Bestand zu bauen», sagt er. «Das ist eine tolle Richtung, die der Kanton damit einschlägt.»
Was ihm jedoch auch Sorge bereitet ist, dass man durch die Massnahmen und Grenzwerte mit einer Normenflut überflutet wird, die nicht einfach zu bewerkstelligen ist. Er hofft, dass nun nicht noch mehr Bürokratie auf ihn zukommt. «Ich würde fest dafür plädieren, dass Architekt:innen, Planer:innen und Leute des Gewerbes in den Prozess einbezogen werden, damit diese dann mit den Angestellten der Ämter auf Augenhöhe eine praktische Lösung finden können.»
Ein planerischer Mehraufwand
Auch Lukas Gruntz, der ebenfalls Architekt ist, hofft, dass die Umsetzung der Massnahmen nicht zu bürokratisch wird. «Solche Massnahmen sind grundsätzlich nichts Neues für uns», sagt er und bezieht sich dabei auf beispielsweise den Energienachweis. «Das alles ist immer ein planerischer Mehraufwand für uns und da wird nun ein nächster dazukommen.» In Anbetracht der Klimakrise sieht er solche Massnahmen jedoch als notwendig und richtig an. Das jedoch in Masse: «Es gibt eine Tendenz, dass Bauen immer mehr einen administrativen Aufwand mit sich bringt und Bewilligungsverfahren dabei immer langwieriger werden.» Die Regierung müsse dabei Augenmass an den Tag legen, meint er.
Feedback für die Redaktion
Hat dir dieser Artikel gefallen?
Kommentare
Dein Kommentar
Mit dem Absenden dieses Formulars erkläre ich mich mit der zweckgebundenen Speicherung der angegebenen Daten einverstanden. Datenschutzerklärung und Widerrufshinweise
Kommentare lesen?
Um Kommentare lesen zu können, melde dich bitte an.
Sonnenliebe
Das ist sehr sinnvoll, bravo Basel nimmt eine Vorbildsfunktion ein. Gratulation!
figtree5
Das kleine Basel rettet mit dieser Aktion die ganze Welt, man soll endlich mit diesem klimawan aufhören und vernünftig denken, übertriebene Aktionen bringen der Welt überhaupt nichts, befriedigen höchstens das eigene Ego