Das war’s: Blutbuche in Binningen gefällt
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Widerstand
Baselland

Das war’s: Blutbuche in Binningen gefällt

26.03.2023 06:07 - update 26.03.2023 06:08
Nathalie Schaffner

Nathalie Schaffner

Trotz Widerstand und mit viel Wehmut: Am Samstag wurde der grosse Baum am Kronenplatz in Binningen gefällt. Der Entscheid der Gemeinde wird nicht von allen gutgeheissen.

«Jeder Baum zählt», sagt Beatrice Büschlen, Co-Präsidentin der Grünen Binningen, wehmütig. Hinter ihr sieht man die etwa 100-jährige Blutbuche. Am Samstagmorgen um 7:30 Uhr ertönt auf dem Kronenplatz in Binningen das Brummen der Motorsägen und der grossen Fahrzeuge. Der imposante Baum wird gefällt – trotz Widerstand.

Ein Kampf seit 20 Jahren

Bereits 2003 sollte die grosse Buche weg. Grund war der Kreiselbau. Allerdings konnte das Komitee Pro Blutbuche dieses Vorhaben damals erfolgreich verhindern. Dies ist ihnen nicht nochmals gelungen. Die Trauer sitzt so tief, dass es dem Ereignis am Samstag nicht beiwohnen wollte. Auch für Gemeinderat Philippe Meerwein ist es kein einfacher Tag: «Es ist ein wichtiger, schöner Baum, der diesen Platz geprägt hat und es ist natürlich ein riesiger Verlust für diesen Ort.»

Sicherheit geht vor

Die Blutbuche musste aufgrund eines Pilzes gefällt werden. «Es ist ein Sicherheitsrisiko, da Äste herunterfallen könnten», sagt Meerwein. Das Komitee bedauert, dass man nicht versucht hat, den Baum mit Stützen und Verdrahtung zu erhalten. Dies sei allerdings nicht möglich gewesen. «Wir haben zwei Gutachten machen lassen von Baumexperten und beide haben gesagt, dass man keine weiteren Sicherungsmassnahmen treffen kann und man den Baum relativ schnell fällen muss», erklärt der zuständige Gemeinderat Philippe Meerwein.

Kritik an Gemeinde

Für die Grüne Beatrice Büschlen gibt es noch einen anderen Kritikpunkt. Sie ist nicht zufrieden mit der Art und Weise, wie die Gemeinde diesen Entscheid getroffen hat. «Mit einer Woche Vorlaufzeit informieren sie mit einem Fünfzeiler, dass dieser Baum gekillt wird», so Büschlen.

Nach sechseinhalb Stunden Arbeit ist der Baum weg. Doch es bleiben nicht nur die Erinnerungen. Das Komitee erhält Baumscheiben der Blutbuche. Zudem kommen möglicherweise Teile des Baums ins Ortsmuseum. So bleibt der Gemeinde der Baum wenigstens in dieser Form erhalten.

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