Seit 20 Jahren sticht der Wasserfahrer Carsten Hersberger mit seinem Stehruder in den Rhein. Am Wochenende stellt er sein können unter Beweis. Sein Verein setzt auf ihn.

«Für mich ist Wasserfahren eigentlich mehr als ein Sport», sagt Carsten Hersberger gelassen, während er gerade die turbulente Wettkampfroute in einer Weidling fährt. Seit 2003 ist er im Nautischen Club Basel, hier treffen sich Wasserfahrer:innen regelmässig um zusammen das Weidlingsfahren zu trainieren.

«Ich habe sehr viele Freunde im Verein, wir sind eigentlich wie eine grosse Familie. Schweizweit gibt es nicht viele Leute, die diesen Sport ausüben», fährt der Wasserfahrer fort. Weidlingfahren ist ein immaterielles Kulturerbe der Schweiz. Die Praktizierenden stossen sich mit einem Stehruder gegen eine Flussströmung hoch und rudern danach eine Route flussabwärts. Dabei gilt es keine Bojen zu berühren, denn das gibt Strafsekunden.

Wasserpegel sorgte für Bauchschmerzen

Für den Nautischen Club Basel gilt Carsten Hersberger als Favorit. «Ich hoffe natürlich, dass er weit vorne mit dabei sein wird. Insbesondere beim Einzelwettfahren.» sagt Bastian Thurneysen. Er ist Hersbergers Vereinskollege und auch im Organisationskomitee der Eidgenössichen Wettfahrt.

«Die Bedingungen verändern sich aktuell ständig. In den letzten Tagen ging der Wasserstand ziemlich rauf. Aktuell ist er wieder sehr stark gefallen. Das sind schon ganz andere Verhältnisse als letzte Woche», sagt Carsten Hersberger gegenüber Baseljetzt.

Der wechselnde Wasserstand kann aber auch ein Vorteil für den Favoriten sein. Er kennt die Strecke besser als seine Konkurrenten, die nicht aus Basel kommen. Wie der Wasserfahrer selbst sagt, käme ihm der Wasserstand entgegen, was seine Ambitionen untermauert: «Ich wünsche mir schon eine gute Platzierung, aber ich gehe nie mit der Erwartung in ein Rennen, dass ich gewinne, sonst könnte man enttäuscht werden.

Das Eidgenössische Weidlingswettfahren startet am Freitag um 19:00h. Die Wettkämpfe dauern das ganze Wochenende, am Sonntag werden die Ränge verkündet.