
Der Basler Sportarzt Claudio Rosso lebt den Olympischen Traum
Yannick Fuhrer
Der Basler Sportmediziner Claudio Rosso kümmert sich an den Olympischen Spielen um die Athletinnen und Athleten. Bereits zum zweiten Mal ist er an den Spielen dabei und macht das alles unentgeltlich.
Der Basler Sportmediziner Claudio Rosso war früher selbst Sportler. Unter anderem hat er gerudert und vor allem im Karate war er sehr erfolgreich. Für ihn war aber früh klar, dass er Arzt werden will: «Ich hatte als Sportler selbst viele Verletzungen. Ich weiss also auch wie es ist auf der anderen Seite zu stehen. Also auch das hatte einen Einfluss darauf gehabt, dass ich nun in diesem Bereich arbeite.» Vor den Olympischen Spielen 2016 besuchte Rosso einen Kurs des Internationalen Olympischen Komitees, der danach dazu berechtigt als Arzt an den Olympischen Spielen dabei zu sein.
So reiste er 2016 an die Olympischen Spiele nach Rio. Für ihn ein Erlebnis, dass er nie vergessen wird: «Ich war On-the-Field Betreuer für die Leichtathleten. Unter anderem durfte ich Usain Bolt behandeln, der damals der Star schlechthin war. Das war sehr eindrücklich. Wir waren da täglich bei über 5o Grad mit Handschuhen im Stadion und warteten auf unseren Einsatz.»
Zusatzschichten wegen Usain Bolt
Alle Ärzte, die nicht von einem Verband aus an die Olympischen Spiele gehen, machen das auf freiwilliger Basis. Das war vermutlich auch der Hauptgrund, dass Claudio Rosso teilweise Sonderschichten schieben musste: «Etwas negativ geblieben ist mir, als viele Usain Bolt gesehen haben, kamen sie am nächsten Tag nicht mehr zur Arbeit. Ich musste danach doppelte Schichten übernehmen. Aber alle die Stars, die man dort kennenlernen darf und einfach ein Teil davon zu sein das geht einem nicht mehr aus dem Kopf.»
In Tokio 2021 passte er aufgrund der Corona-Pandemie. In diesem Jahr war für ihn aber schnell klar, dass er wieder dabei sein will. In Paris arbeitet er nun in der Klinik im Athletendorf: Jetzt bin ich der Spezialist im Hintergrund, der zuständig ist für Bänderrisse, Sehnenrisse oder Knochenbrüche.»
Weniger Arbeit als erwartet
Mittlerweile ist Rosso fleissig bei der Arbeit in Paris und hat auch einiges zu tun, sagt er gegenüber Baseljetzt: «Ich hatte schon einige Schultern und Ellbogen, die ich mir angeschaut habe und habe auch bereits Operationen empfohlen. Selbst operieren, kann ich hier aber nicht.»
Langweilig wird es ihm in der Klinik also nicht aber es sei trotzdem etwas ruhiger als er erwartet hatte: «Es läuft sehr viel. Es hat aber nicht einen solch grossen Ansturm wie wir zuerst gedacht haben. Wir haben mit zwischen 700 und 1000 Konsultationen gerechnet aber es sind nicht ganz so viele.» Das ist aber ein gutes Zeichen, denn je weniger die Ärzte zu tun haben, desto fitter sind die Athletinnen und Athleten.
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pserratore
👏🏻👏🏻👏🏻
Sonnenliebe
Grossartige Leistung