Bedienter FCB nach verspielter 2:0-Führung: «Ich bin brutal wütend!»
Florian Vögeli
Die Sieglosigkeit in der Ostschweiz geht weiter: Seit dreieinhalb Jahren wartet der FCB in St. Gallen auf einen Ligasieg. Dabei schnuppert er bis kurz vor Schluss an drei Punkten. Die Reaktionen des FCB auf das 2:2-Unentschieden.
Das Spiel beginnt aus Basler Sicht optimal. Bereits nach zehn Minuten gelingt Léo Leroy der Führungstreffer. Es ist sein zweiter Treffer im rot-blauen Trikot. Doch das verheisst nichts Gutes. Die Statistik zeigt: Wenn Leroy in einem Spiel einen Skorerpunkt erzielt, gewinnt der FCB am Ende nicht.
Sein erstes Tor erzielte er im zweiten Saisonspiel. Damals verlor der FCB gegen Lugano mit 1:2. Seine bisherigen zwei Assists gelangen ihm in den letzten beiden Spielen bei der 1:2-Niederlage in Genf und beim 1:1-Unentschieden gegen Lausanne.
«Wie wir diese Eckbälle verschulden, ärgert mich am meisten»
Auch an diesem Samstagabend reicht sein Tor nicht zum Sieg. Dabei sah es lange Zeit gut aus für den FCB. In der zweiten Halbzeit kann er zwischenzeitlich sogar auf 2:0 erhöhen. Nach einem Eckball von Xherdan Shaqiri trifft Noah Yannick ins eigene Tor.
Zwei weitere Tore nach Eckbällen folgen dann aber auf der anderen Seite. Beim ersten Gegentreffer nur sieben Minuten (78′) nach dem 2:0 sieht Marwin Hitz nicht gut aus. Eigentlich müsste er den Kopfball über die Latte lenken oder festhalten. So springt er vor die Füsse von Christian Witzig, der den Ball zum 1:2 über die Linie drückt.
Dominik Schmid steht seinem Torhüter auf der Linie noch im Weg, doch das spielt nur noch eine untergeordnete Rolle. Schmid tritt nach dem Spiel trotzdem mit viel Wut im Bauch vor die Mikrofone: «Ich bin brutal wütend. Wenn man hier in der 75. Minute mit 2:0 führt und trotzdem nur einen Punkt mitnimmt, dann weiss ich auch nicht mehr weiter!»
Celestini sieht Gefahr kommen
Beim zweiten Gegentreffer kurz vor Schluss ist Hitz machtlos. Ebenfalls nach einem Eckball setzt sich Willem Geubbels im Luftkampf gegen Jonas Adjetey durch und köpft zum Ausgleich ein. «Die Art und Weise, wie wir diese Eckbälle verschulden, ärgert mich am meisten. So sagen wir dem Gegner, dass er es doch noch einmal mit einem Eckball versuchen soll», so Schmid weiter. «Dabei verteidigen wir Eckbälle am besten in der Liga, glaube ich. Ich weiss auch nicht genau, was da passiert ist.»
Hinzu kommt, dass FCB-Trainer Fabio Celestini diese Gefahr kommen sah. Nur wenige Minuten nach dem 2:0 nahm er Shaqiri vom Platz und brachte für ihn den grossgewachsenen Gabriel Sigua. «Ich glaube, ich hatte in dieser Saison noch nie so viele grosse Spieler auf dem Platz. Finn van Breemen, Adrian Barisic, Jonas Adjetey, Romario Baro und eben Sigua. Wir wussten, dass St. Gallen mit langen oder ruhenden Bällen gefährlich werden kann», erklärt Celestini nach dem Spiel.
Mit diesem Unentschieden bleibt der FCB auch im dritten Spiel in Folge ohne Sieg. «Natürlich ist das kein Weltuntergang. Wir sind immer noch Zweiter», meinte Schmid abschliessend. Stimmt nicht ganz, denn der FCB ist punktgleich mit Lugano sogar wieder Erster. Zumindest für eine Nacht. Sollte Lugano heute gegen YB verlieren, würde sich daran nichts ändern. Dann hätte der FCB trotz Unentschieden die Tabellenführung zurückerobert. Verrückte Liga.
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