Der Luzernerring soll entschärft werden
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Unfallschwerpunkt
Basel-Stadt

Der Luzernerring soll entschärft werden

17.02.2023 10:39 - update 17.02.2023 14:52
David Frische

David Frische

Velofahrer:innen leben an der Kreuzung Luzernerring/Burgfelderstrasse gefährlich. Sie müssen sich die enge Strasse mit Autos und Bus teilen. Der Kanton will die Lage jetzt mit einem Verkehrsversuch entschärfen.

Er ist ein Unfall-Hotspot auf Basels Strassen: der Luzernerring. Besonders heikel ist die Kreuzung mit der Burgfelderstrasse. Wenn du mit dem Velo in Richtung St. Johann unterwegs bist, hast du bis zur Kreuzung noch einen Velostreifen zur Verfügung. Dann ist aber Schluss. Nach der Kreuzung teilst du dir die Strasse mit Autos und Bus – und das wird ziemlich eng.

Es wurde in der Vergangenheit auch schon zu eng. Im April 2021 starb eine 50-jährige Velofahrerin an der Kreuzung Luzernerring/Burgfelderstrasse bei einem Unfall mit einem Lastwagen. Die Tragödie entfachte die Debatte um die Verkehrssicherheit an diesem Hotspot neu.

Eine separate Velospur

Der Kanton versucht seither, die Situation zu entschärfen. Die Polizei erklärte die Kreuzung in der Zwischenzeit offiziell zum «Unfallschwerpunkt». An der Kreuzung installierte man eine Ampel eigens für Velofahrer:innen, damit diese vorzeitig Grün sehen und einen Vorsprung gegenüber den Autos erhalten. Ein durchgehender Velostreifen ist laut Kanton aber nicht möglich, weil es zu wenig Platz habe.

Das Bau- und Verkehrsdepartement (BVD) hat sich jetzt aber eine neue, mögliche Lösung einfallen lassen: Eine Spur für Velo und Bus. Auf der rechten Fahrbahn in Richtung St. Johann sollen künftig nur noch jene Autofahrer:innen fahren dürfen, die rechts abbiegen wollen. Die Velofahrer:innen und die Buslinien 36 und 64 dürfen weiterhin geradeaus fahren. Das Ziel: Nach der Kreuzung sollen auf der rechten Fahrspur keine Autos mehr fahren, sondern nur noch Velo und Bus (siehe Grafiken). Das teilte das BVD am Freitag mit.

Fix ist der Versuch aber noch nicht. Das Bau- und Verkehrsdepartement publiziert den Vorschlag am Samstag im Kantonsblatt. Es kann gegen den Verkehrsversuch Einsprache erhoben werden. Erst danach käme es zur Änderung an der Kreuzung.

Achtung Rückstaus

Der Versuch soll ein Jahr dauern, schreibt das BVD weiter. Macht die neue Spuraufteilung den Verkehr an der Kreuzung sicherer, wird sie fix markiert. Der Kanton weist aber bereits jetzt darauf hin, dass es ziemlich sicher zu Rückstaus kommen werde, da die Autofahrer:innen eine Spur weniger zur Verfügung haben. Im schlimmsten Fall könnte das auch zu Verspätungen beim ÖV führen, wenn die Busse im Stau stecken.

Das BVD betont, die Auswirkungen des Versuchs sorgfältig zu beobachten, wenn er denn zustande kommt. «Führen allfällige Rückstaus andernorts zu gefährlichen Situationen oder ist die neue Spuraufteilung mit starken Verspätungen für den ÖV verbunden, so muss der Verkehrsversuch vorzeitig abgebrochen werden», heisst es weiter.

ProVelo äusserte sich am Freitagnachmittag zum Verkehrsversuch des Kantons und begrüsst diesen. Für den Verein sei aber klar, «dass die Sicherheit von Velofahrenden höher gewichtet wird als die Vermeidung von temporären Rückstaus», heisst es in der Mitteilung am Freitag. Am 13 April will ProVelo die «Petition für eine sichere Veloroute auf dem Luzernerring» dem Grossen Rat und dem Regierungsrat übergeben.

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