Der (Mon-)Tag der Entscheidung: Schicksalsspiel und Showdown in Basel
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Der (Mon-)Tag der Entscheidung: Schicksalsspiel und Showdown in Basel

28.05.2023 07:05 - update 28.05.2023 10:55
Florian Metzger

Florian Metzger

Alles entscheidender Pfingstmontag naht: Was kann im Rennen um den letzten europäischen Platz noch passieren? Dank Zeki Amdouni besitzt Basel die besten Karten. Beide Zürcher Klubs lauern – St. Gallen hofft.

Ein Tor, das dem FCB mehrere Millionen Franken einbringen könnte. Zumindest indirekt. Zeki Amdounis Ausgleich zum 3:3 in der 88. Minute am Donnerstagabend gegen Servette. Damit retten die Basler einen Punkt aus dem schwierigen Auswärtsspiel mit nach Hause.

Es kommt noch besser: Im Parallelspiel kassiert GC in der Nachspielzeit von St. Gallen den Ausgleich. Somit bleiben die Grasshoppers in der Tabelle punktgleich hinter dem FCB, der das bessere Torverhältnis hat. Plötzlich würde ihm ein Unentschieden im letzten Saisonspiel reichen, man wäre aber auf Schützenhilfe aus dem Tessin und dem Wallis angewiesen. Aber alles der Reihe nach.

Kleine Hoffnung für St. Gallen

Das Tor von Amdouni war gegenüber dem anderen Kontrahenten aus Zürich noch viel wichtiger. Denn der FC Zürich konnte mit dem Sieg in Winterthur zum FCB und zu GC aufschliessen. Hätte Amdouni nicht getroffen, würde der FCB also nicht nur mit einem Punkt Abstand hinter GC platziert sein. Auch der FCZ hätte einen Punkt mehr als die Basler auf dem Konto und mit einem Sieg im letzten Saisonspiel den fünften und damit letzten europäischen Platz auf sicher gehabt.

Ein möglicher Sieg von Basel gegen GC hätte dann also keinen Einfluss mehr gehabt. Sollte nun am Montag der FCB und gleichzeitig auch der FCZ das letzte Spiel gewinnen, wäre Amdounis Tor in Genf mitentscheidend, dass die Basler auch nächste Saison die Chance haben, in der Conference League für Furore zu sorgen.

Damit hat es der FCB am alles entscheidenden Montag in den eigenen Füssen, da der FCZ das viel schlechtere Torverhältnis aufweist. Ein FCB-Heimsieg gegen GC würde also für den fünften Platz genügen. Dieser würde bedeuten, dass die Basler nach der Sommerpause drei Qualirunden überstehen müssen, um wieder Teil der Conference League zu sein. Bei einer allfälligen Basler Niederlage würde GC diese Chance erhalten.

Komplizierter wird es, wenn sich Basel und GC mit einem Unentschieden trennen würden. Dann wäre der FCB darauf angewiesen, dass der FCZ zuhause gegen Lugano nicht gewinnt. Plötzlich würden aber auch noch die Ostschweizer ins Spiel um Europa eingreifen. Aufgrund des massiv besseren Torverhältnisses dürfte dann auch der FC St. Gallen sein Heimspiel gegen Sion nicht gewinnen. In diesem Fall würde sich der FCB auch mit einem Remis den europäischen Platz sichern.

Aufbauen oder Ausverkauf?

Der FCB startet die letzte Spielrunde also mit einem minimalen Vorteil, auch weil er zuhause spielen kann. Die zweitbesten Chancen auf Europa hat GC, weil ein Sieg gegen Basel reichen würde. Ein bisschen schlechtere Karten besitzen die Zürcher des FCZ, da sie unbedingt auf ein Remis im Joggeli angewiesen sind und gleichzeitig ihr Spiel gegen Lugano gewinnen müssen. Die kleinste Hoffnung dürften sich die Ostschweizer machen. St. Gallen muss gegen Sion gewinnen und gleichzeitig auf beide Spiele schauen: Im Letzigrund dürfte Zürich nicht gewinnen und in Basel müsste es ein Remis geben.

Kaum auszumalen, was aber passieren würde, wenn die Basler tatsächlich das erste Mal in der Geschichte der Super League die europäischen Plätze verpassen würden. Das Kader in seiner Breite würde es wohl nicht mehr brauchen und der finanziell angeschlagene Klub müsste wahrscheinlich noch radikalere Sparmassnahmen schneller vorantreiben. Es wäre ein massiver Rückschritt, der aber auch Chancen bieten könnte: Der Phoenix erhebt sich bekanntlich aus der Asche.

Viel angenehmer wäre es natürlich für alle FCB-Akteure, ob auf oder neben dem Feld, diese turbulente Meisterschaft mit einem Sieg doch noch ein bisschen versöhnlich zu beenden. So könnte auf dieser Mannschaft aufgebaut werden und der neue Trainer könnte eine ruhigere Vorbereitung mit wenigen Spielerwechseln geniessen. Und nicht zu klein wäre die Vorfreude der Fans, den FCB wieder in den Stadien Europas unterstützen zu können.

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