Der Nordstern soll gen Süden ziehen
Maximilian Karl Fankhauser
Eine alte Idee wird wieder aufgewärmt. Das Schiff, auf welchem der Techno-Club residiert, soll beim Hafenkran positioniert werden. So könnte die Entkriminalisierung der Dreirosenanlage funktionieren.
Momentan befindet es sich noch immer an seinem angestammten Platz an der Wiesenmündung am Westquai. Was aber bereits 2019 angedacht war, solle nun wieder in Betracht gezogen werden. Wie die bz berichtet, wollen die Pächter des Schiffes «ExpoStar», wo sich das Nordstern darauf befindet, einen neuen Anlegeplatz.
Und zwar beim Hafenkran. 2019 wollte dies die Kantonsverwaltung bereits tun. Der Leiter der Gesamtentwicklung Basel-Nord, Thomas Waltert, sagte damals gegenüber der bz: «Kran und Schiff bilden ein Gesamtprojekt.» Doch seither hat sich vieles verändert.
Deprimierende Situation
Hatten damals noch Hafenkran-Pächter Simon Lutz und Nordstern-Besitzer Agron Isaku mit der Firma Luis AG gemeinsam die Pacht für das Schiff übernommen, so gestaltet sich die Situation heute anders: Das Basler Zivilgericht eröffnete 2019 den Konkurs über die Luis AG und Isaku stieg aus der Firma aus. Für den Club hat er einen eigenen Mietvertrag mit der Firma Naveva AG abgeschlossen.
Und seitens Stadtentwicklung sei Isaku versprochen worden, dass er nach dem Umbau bei der Dreirosenanlage anlegen dürfe. Nun kommt die Idee wieder auf. Isaku sagt gegenüber der bz: «Die aktuelle Situation bei der Dreirosenanlage ist deprimierend. Es ist eigentlich ein wunderschöner Aufenthaltsort, aber wegen der Kriminalität bleiben viele Leute weg.»
Mit dem Nordstern beim Hafenkran könnte sich dieser Zustand ändern, so Isakus Idee. Denn wenn viele Menschen auch Abends und in der Nacht dort durchlaufen, könnte das zu weniger Gewalt und Kriminalität führen. «Ich weiss nicht, ob wir fähig sind, einen Platz zu entkriminalisieren – aber wir sind fähig, diesen zu beleben.»
Beispiel Voltaplatz
Seinen Teil zur Entkriminalisierung habe das Nordstern bereits beim Voltaplatz beigetragen. «Mit unserem Club haben wir den Platz belebt, dadurch ging auch die Kriminalität zurück und andere Angebote entstanden.»
Nun will Isaku beim Kanton und den Schweizerischen Rheinhäfen vorstellig werden. Zweitere sagen, dass sie bis zur Studie der Schiffsrochaden abwarten müssen. Denn danach stelle sich heraus, wo welche Schiffe im Klybeck in Verbindung mit städtebaulichen Aspekten in Zukunft anlegen dürfen. «Das ist alles noch offen», sagt Mediensprecherin Jelena Roth. Auch beim Kanton wartet man auf die Studie.
Doch für Isaku gibt es auch positive Nachrichten in Form von Unterstützung aus dem Grossen Rat. Johannes Sieber von der GLP hat am Donnerstag eine schriftliche Anfrage zur Standortverschiebung des Schiffs eingereicht. Auch Isakus Idee wird darin erwähnt. Denn im Umgang mit Drogen- und Kriminalitäts-Hotspots brauche es nicht die Repression, sondern andere Lösungsansätze. «Die Verschiebung des ‹Nordsterns› ist ein solcher», sagt Sieber. Denn neben dem Beleben des Platzes bringe ein Club noch etwas wichtiges mit: Ein Sicherheitskonzept und Security-Mitarbeitende.
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silvan
Jede Belebung der Zonen um die Dreirosenanlage ist zu begrüssen. Das Quartier muss sich die Dreirosenanlage zurückholen und neu bespielen!