
Der «Rostbalken» wird ein letztes Mal belebt und bietet Einsicht in die leeren Räume
Sophie Jung
Im Rahmen der Mittagsführungen der Architektur Dialoge hat das alte Postgebäude am Bahnhof SBB ein letztes Mal seine Türen geöffnet. Die Architektin des Nachfolge-Projekts Nauentor, Charlotte Truwant, führte durch das verlassene Gebäude.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Architektin Charlotte Truwant hat bei Führungen das geplante Projekt «Galerie Nauentor» vorgestellt
- Der Entwurf von Truwant und Rodet erhält grosse Teile der bestehenden Bausubstanz
- Eine Tanzeinlage von Timo Paris hat die künftigen Räume erlebbar gemacht
Seit 2016 steht das ehemalige Postbetriebsgebäude beim Bahnhof grösstenteils leer. Die Realisierung des Nauentor-Projekts ist auf Anfang 2030 vorgesehen. In der Zwischenzeit wird das Areal durch verschiedene Zwischennutzungen belebt.
Im Rahmen der Architektur Dialoge öffneten sich die Türen zu den leerstehenden Räumen, ganz im Sinne des Mottos «Leerräume = Denkräume». Ein letztes Mal wurde das alte Postgebäude mit Leben erfüllt. Bei den Mittagsführungen informierte die Architektin Charlotte Truwant über das geplante Nauentor-Projekt.
Gespenstische Atmosphäre
Die Führung beginnt bei den alten Postschaltern. Grau, etwas Grün, leicht trist – doch der Raum ist gefüllt mit Besucherinnen und Besuchern. Durch das Treppenhaus mit gelben Aufzügen, einem auffälligen Farbtupfer im grauen Gebäude, geht es hinauf zur Galerie. Eine weitere Treppe führt in einen langen, sterilen Gang, der an ein Spital erinnert. Dahinter liegen die ehemaligen Büroräume. Die Räume sind leergeräumt, grau und wirken verlassen.
Anschliessend führt Architektin Charlotte Truwant die Gruppe in den Raum, in dem künftig die «Galerie Nauentor» entstehen soll. Es ist kaum vorstellbar, dass diese dunkle Räumlichkeit in Zukunft mit Licht durchflutet sein soll. Der Raum ist derzeit noch dunkel und mit kühlem Licht beleuchtet. Den Abschluss bildet eine Tanzeinlage von Timo Paris. Sie soll die Räume erfahrbar machen und neue Perspektiven eröffnen.

«Es soll ein öffentlicher Ort werden, das ist wichtig», sagt Architektin Charlotte Truwant über die «Galerie Nauentor». Geplant ist ein Ort der Begegnung, der auch für Veranstaltungen genutzt werden kann.
«Es war klar, so viel wie möglich vom alten Gebäude zu behalten». Im Vergleich zu den beiden anderen Projekten, die der Jury vorgelegt wurden, bewahrte der Entwurf von Truwant und Rodet den grössten Teil der bestehenden Struktur. So bleibt der ursprüngliche Stahlbau über den Schienen erhalten und wird lediglich nach oben hin erweitert.

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spalen
schade, hätte ich von diesen führungen gewusst, hätte ich auch gerne daran teilgenommen