Der Streik in Hollywood ist fast vorbei
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Der Streik in Hollywood ist fast vorbei

25.09.2023 05:34

Baseljetzt

Nach fast fünf Monaten Streik gibt es eine «vorläufige Einigung» zwischen der Gewerkschaft der Drehbuchautoren und den grossen Studios und Streaming-Anbietern in den USA.

Bei der «vorläufigen Einigung» zwischen den Parteien handle es sich um eine grundsätzliche Einigung, über die nun aber noch final abgestimmt werden müsse, teilte die Writers Guild of America (WGA) am Sonntag in Los Angeles mit.

«Ein Gewinn für die Drehbuchautor:innen»

«Wir können mit grossem Stolz sagen, dass diese Einigung aussergewöhnlich ist – mit bedeutenden Gewinnen und Sicherungsmassnahmen für Autoren in jedem Sektor unserer Mitgliedschaft» hiess es von der WGA. Details könnten allerdings noch nicht mitgeteilt werden. Zudem stellte die WGA klar: Bis die Einigung finalisiert sei, halte der Streik an – auch wenn die WGA-Mitglieder nicht mehr für sich selbst, sondern höchstens noch zur Unterstützung der ebenfalls streikenden Schauspieler:innen auf die Strasse gehen sollten.

Mehrere Tage lang sassen WGA-Vertreter:innen und Vertreter:innen des Dachverbands der Film- und Fernsehproduzent:innen (Alliance of Motion Picture and Television Producers/AMPTP) zuvor am Verhandlungstisch – erstmals seit vielen Wochen. An den Gesprächen hätten unter anderem Disney-Chef Bob Iger und Konzernchef David Zaslav vom Medienriesen Warner Bros. Discovery teilgenommen, hiess es.

Seit Mai im Streik

Nach erfolglosen Verhandlungen über bessere Arbeitsbedingungen hatten die mehr als 11 000 Drehbuchautor:innen der Writers Guild Anfang Mai den Arbeitskampf begonnen. Die Schreibenden forderten unter anderem Gehaltserhöhungen, bessere Arbeitsbedingungen, höhere Zuschüsse für die Kranken- und Altersversorgung und eine Regelung des Einsatzes von Künstlicher Intelligenz (KI).

Mitte Juli schlossen sich zudem die rund 160 000 Schauspieler:innen der Schauspielgewerkschaft SAG-AFTRA den Autoren mit ähnlichen Forderungen an. Die Fronten zwischen den Produzent:innen und der Schauspielgewerkschaft sind weiterhin verhärtet – seit Streikbeginn im Juli gab es bislang keine Gespräche.

Hollywood steht still

Der erste Doppelstreik von Schauspielern und Drehbuchautoren in den USA seit mehr als 60 Jahren hat Hollywood nahezu lahmgelegt. Durch den Arbeitskampf konnten praktisch keine Filme und Serien mehr gedreht werden. Streikbedingt dürfen Schauspieler:innen auch keine Werbung für ihre Filme machen. Filmstarts wurden verschoben, auch die Saison der Preisverleihungen ist betroffen. Der weltweit bedeutendste Fernsehpreis Emmy – ursprünglich für Mitte September angesetzt – wird nun erst im Januar 2024 verliehen. (fsc/sda)

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