Deshalb ziehen Männer heute Röcke an
Jennifer Weber
Am Rethink Masculinity Day setzen Männer ein Zeichen für vielfältige Männlichkeit, indem sie Röcke tragen. Mit der Aktion wollen «Die Feministen» sensibilisieren und mobilisieren.
«Zusammen mit dir möchten wir am 8. April, dem Rethink Masculinity Day, ein Zeichen für vielfältige Männlichkeit setzen.» So der Aufruf von «Die Feministen» auf Instagram. In Basel, Bern und Zürich trafen sich am Montagmorgen Männer in Röcken, um ein Zeichen zu setzen. «Wer möchte, geht danach im Rock zur Arbeit», heisst es im Instagram-Post weiter.
Männlichkeit soll «vielfältig gelebt werden» können
Was ist der Rethink Masculinity Day genau? «Ziel ist es, den Diskurs über traditionelle Männerrollen zu unterstützen und eine fürsorglichere Männlichkeit anzuregen. Wir wollen erreichen, dass Männlichkeit sehr vielfältig gelebt werden kann», sagt Max Keller von «Die Feministen» gegenüber Baseljetzt. Der Rock diene dabei lediglich als Symbol.
Evelyne Sturm, Co-Leiterin Abteilung Gleichstellung und Diversität des Kantons Basel-Stadt, sagt, dass sich Geschlechterstereotypen mitunter auch darin zeigen, wie sich Frauen und Männer kleiden. In westlichen Kulturkreisen sei es unüblich, dass Männer Röcke tragen. «Durch Männer, die Röcke tragen, kann ein Nachdenken über Geschlechterstereotypen angeregt werden», so Sturm.
Die Reaktionen auf Männer in Röcken fallen unterschiedlich aus. «Wir freuen uns, dass wir viele positive Stimmen aus einem breiten gesellschaftlichen Spektrum erhalten», so Keller. Teilweise gebe es aber auch «Irritation, da die Forderung nach fürsorglicherer Männlichkeit bisher noch ungewohnt ist». Darüber sei man ebenso glücklich, weil man sich daraus konstruktive Gespräche erhoffe.
Am Montagmorgen tauschten in Basel, Bern und Zürich sowie ein paar Orten in Deutschland etwa 200 bis 250 Männer Hosen gegen einen Rock ein. Im vergangenen Jahr fand der Rethink Masculinity Day zum ersten Mal statt. Er soll nun jedes Jahr dezentral jeweils am 8. April stattfinden.
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