
Deutliche Zunahme von Verdachtsmeldungen über Geldwäscherei
Baseljetzt
Der Verdacht auf Geldwäscherei in der Schweiz hat offenbar deutlich zugenommen. Jedenfalls wuchs die Zahl der Verdachtsmeldungen im vergangenen Jahr um mehr als ein Viertel. 92 Prozent dieser Meldungen stammten von Finanzintermediären aus dem Bankensektor.
Seit der Einführung des Informationssystems goAML im Januar 2020 hat sich das Meldevolumen knapp verdreifacht, wie die Meldestelle für Geldwäscherei (MROS) in ihrem am Donnerstagabend veröffentlichten Bericht schreibt.
Im Vergleich zum Vorjahr übermittelte die Meldestelle 2024 demnach 20,4 Prozent mehr Anzeigen an die Strafverfolgungsbehörden. Die MROS übermittelt diesen Behörden nach eigenen Angaben jeweils einen Analysebericht mit den relevanten Informationen. Diese können Informationen aus mehreren Verdachtsmeldungen, die nicht zwingend im selben Jahr bei der MROS eingegangen sind und Informationen von verschiedenen in- und ausländischen Behörden beinhalten.
Zugenommen hat sowohl die Informationsübermittlung an Schweizer als auch an ausländische Behörden. Dabei geht es um Verdachtsmeldungen von Finanzintermediären im Zusammenhang mit Geldwäscherei, Terrorismusfinanzierung, Geldern krimineller Herkunft oder kriminellen Organisationen.
Die Schweiz sei sich der Risiken, die mit der Verschleierung von kriminellen Vermögenswerten über rechtliche Strukturen verbunden sind, bewusst, heisst es im MROS-Bericht. Der Bundesrat habe daher im Mai 2024 eine Botschaft an das Parlament übermittelt. Ziel sei es, ein eidgenössisches Register (Transparenzregister) einzuführen, in das Gesellschaften und andere juristische Personen ihre wirtschaftlich Berechtigten eintragen müssen. (sda/ana)
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spalen
ich frage mich, ob es jetzt tatsächlich mehr fälle gibt oder ob diese jetzt einfacher identifiziert und gemeldet wurden.
auf jeden fall gut für den finanzplatz schweiz, dass die fälle entdeckt werden