Das sagen Baslerinnen und Basler zur 38-Stunden-Woche beim Kanton
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Grosser Rat
Basel-Stadt

Das sagen Baslerinnen und Basler zur 38-Stunden-Woche beim Kanton

17.01.2023 20:44 - update 26.03.2023 12:32

Janine Borghesi

Die SP fordert eine 38-Stunden-Woche für alle Kantonsangestellten bei vollem Lohn. Am Mittwoch wird im Grossen Rat über den Vorstoss diskutiert.

Tatsache ist: Die meisten Vollzeitangestellten in Basel arbeiten mehr als 38 Stunden pro Woche. Bei grossen Unternehmen wie bei der Novartis oder der Roche haben die Mitarbeitenden beispielsweise eine 40-Stunden-Woche. Bei Coop arbeiten sie 41 und bei der Valora sogar 40.5 bis 43 Stunden wöchentlich. Dies teilen die Unternehmen Telebasel auf Anfrage mit.

Sollen die Kantonsangestellten nun wirklich von verkürzten Arbeitszeiten profitieren? Wir haben auf der Strasse nachgefragt.

Der Fachkräftemangel ist beim Kanton deutlich spürbar. Er suche laut den Motionären händeringend nach Personal. Bei der Polizei, den BVB, aber auch in der Verwaltung – überall fehlt es an Arbeitskräften. Es ist klar: Der Staat muss als Arbeitgeber attraktiver werden. Die 38-Stunden-Woche soll dazu beitragen.

38-Stunden-Woche kostet 130 Millionen Franken

Saskia Schenker, die Direktorin des Arbeitgeberverbands, findet den Vorstoss der SP jedoch nicht sinnvoll. «Es kann nicht sein, dass eine kantonale Verwaltung bei alle Berufsgattungen und allen öffentlich-rechtlichen Unternehmen die Vollzeitarbeitszeit auf 38 Stunden verkürzt. Das bringt nichts gegen den Fachkräftemangel, weil man für weniger Wochenarbeitszeit insgesamt mehr Leute braucht», erklärt Schenker.

Mehr Leute bedeuten mehr Personalkosten – laut der BZ ist von 130 Millionen Franken jährlich die Rede. Mit dem Vorstoss will man aber nicht nur den Fachkräftemangel beim Kanton angehen. Gemäss SP habe der Kanton auch eine Vorbildfunktion. Ein Schritt von allen Unternehmen in Richtung einer verkürzten Arbeitszeit sei schon lange überfällig, so die Motionäre.

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