Die Anklage fordert eine Freiheitsstrafe für Ex-FCZ-Spieler Daniel Denoon
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Die Anklage fordert eine Freiheitsstrafe für Ex-FCZ-Spieler Daniel Denoon

04.11.2025 15:28 - update 04.11.2025 15:38

Baseljetzt

Im Prozess gegen den Ex-FCZ-Spieler Daniel Denoon fordert die Staatsanwaltschaft Zürich eine bedingte Freiheitsstrafe von zwei Jahren. Ihm wird gewerbsmässiger Betrug zum Nachteil von Galaxus vorgeworfen.

Dem 21-Jährigen werden 37 versuchte und vollendete Delikte vorgeworfen, wie der am Dienstag aufgeschalteten Anklageschrift zu entnehmen ist.

Die Delikte beging er laut Anklage zwischen Mai 2022 und März 2023. In dieser Zeit spielte der Verteidiger noch in der U21 des FC Zürich und hatte kein grosses Einkommen. Durch den Weiterverkauf der ertrogenen Produkte habe er seinen Lebensunterhalt finanziert.

Der Angeklagte soll Rücksendungen manipuliert haben

Der Beschuldigte ging dabei jeweils ähnlich vor. Laut Anklage bestellte er in der Regel Waren, grösstenteils Smartphones von Apple, im Namen von Bekannten, Verwandten oder erfundenen Personen. Er bestellte die Pakete an deren Adressen, bezahlte sie per Kreditkarte und gab wahrheitswidrig an, dass das Paket nicht angekommen sei. Das Geld wurde ihm erstattet. Ob die anderen Personen informiert waren, geht nicht aus der Anklageschrift hervor.

In den anderen Fällen bestellte er die Sendungen an Pickup-Stores. Vermeintlich retournierte er die Pakete. Doch darin befand sich Abfall, der dem Gewicht des Inhalts entsprach.

Weiter entfernte der 21-Jährige die Strichcodes und manipulierte die Barcodes der Rücksendeetiketten. Später meldete er sich beim Kundendienst des Onlinehändlers und erkundigte sich nach der Rückzahlung seines Geldes, im Wissen, dass die Pakete noch bei der Post lagen.

Aufgrund der Manipulationen an Gewicht und Barcodes erschien für die Mitarbeitenden aus der Ferne alles korrekt und sie überwiesen das Geld, heisst es in der Anklage. Als die Pakete ankamen, konnten die Mitarbeitenden aufgrund der fehlenden Strichcodes keine Kundenzuordnung mehr vornehmen.

Denoon wird ein Raser-Delikt zur Last gelegt

Die Staatsanwaltschaft wirft Denoon zudem vor, Ende 2023 in einer 30er-Zone in Zürich mit 56 km/h unterwegs gewesen zu sein. Im April 2025 sei er am Steuer eines Autos erwischt worden, obwohl ihm sein Fahrausweis auf Probe auf unbestimmte Zeit entzogen worden war.

Neben der Freiheitsstrafe, für die eine Probezeit von zwei Jahren gilt, soll Denoon eine Busse von 3000 Franken bezahlen. Auch eine bedingte Geldstrafe von 90 mal 150 Franken bei einer zweijährigen Probezeit wird gefordert.

Der Beschuldigte muss Galaxus den ganzen Betrag von 70’775 Franken zurückzahlen. Auch die Verfahrenskosten von 6000 Franken soll er bezahlen.

Denoon spielt mittlerweile in Italien

Der Prozess findet am 18. November in Bülach ZH statt. Das Verfahren ist abgekürzt, das heisst, der Beschuldigte ist geständig und grundsätzlich mit dem Urteilsvorschlag einverstanden. Bis zu einem rechtskräftigen Urteil gilt dennoch die Unschuldsvermutung.

Der Schweizer spielt seit Sommer 2025 bei Pisa in der italienischen Serie A. Seine Verhaftung im Februar 2025 hatte für grosses Aufsehen gesorgt. Denoon sass knapp zwei Tage in Untersuchungshaft.

FCZ-Präsident Ancillo Canepa sagte später gegenüber dem «Blick», er denke, dass es sich «hier nicht um einen dramatischen Fall» handle. Ein Rausschmiss war für ihn kein Thema, weil keine Gewalt im Spiel war. (sda/jsa)

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