Die «Cremeschnitte» kehrt als Mini-Version nach Waldenburg zurück
Pascal Kamber
Das alte «Waldenburgerli» lebt weiter. Fünf Freunde planen den Bau einer Gartenbahn-Anlage beim Schwimmbad in Waldenburg. Bis zur ersten Fahrt müssen aber noch einige Weichen richtig gestellt werden.
Wer das alte «Waldenburgerli» vermisst, muss nicht mehr länger traurig sein. Fünf Eisenbahnliebhaber aus dem Waldenburgertal und der Umgebung bauen die WB nämlich nach. Oberhalb des Schwimmbads wollen sie eine Gartenbahn im Massstab 1:4 realisieren. «Wir wollen damit das Andenken an die Waldenburgerbahn hochhalten», sagt Matthias Bächle.
Mit «wir» meint Bächle den vor wenigen Wochen ins Leben gerufenen Verein Play & Rail Arena Waldenburg, dem er als Präsident vorsteht. Momentan stecken Bächle und seine Freunde mitten in der Planungsphase. Ihnen schwebt eine Anlage in der Grösse von 80 auf 100 Meter vor. Auf rund einem Kilometer Gleis soll das Waldenburgerli dereinst rollen, inklusive Tunnel und Nachbau der Oristalbrücke. Die Passagiere können von einem Perron aus in die Züge einsteigen, und in einem Lokschuppen werden die Fahrzeuge gewartet.
Gemeinde bietet Hand
Die grösste Herausforderung ist das Geld. 300’000 Franken benötigt der Verein, damit das alte Waldenburgerli ins Tal zurückkehren kann. Für die Suche nach den finanziellen Mitteln bieten sich verschiedene Möglichkeiten: «Wir sind ein junger Verein und suchen noch neue Mitglieder. Ihre Jahresbeiträge werden einen Teil übernehmen, und Werbetafeln an den Fahrzeugen können weitere Einnahmen liefern. Den Löwenanteil übernehmen aber grosse Sponsoren», sagt Bächle.
Immerhin haben schon einige Personen ihre Unterstützung zugesichert – vorausgesetzt, das Baugesuch wird genehmigt. In den nächsten Wochen will Matthias Bächle die Pläne bei der Gemeinde einreichen. Bei den Behörden freut man sich über die neue Attraktion im Dorf. «Das bietet uns eine grosse Chance, weil Waldenburg mit der Bahn sehr verbunden ist», sagt Gemeinderätin Andrea Sulzer. Der Verein sei sehr engagiert und habe noch viel zu tun. «Wir haben aber das Gefühl, dass das für Waldenburg eine Freizeitattraktion werden kann.»
Aus diesem Grund bietet die Gemeinde dem Verein auch ihre Unterstützung an. Zum Beispiel in Form eines Verkehrskonzeptes. Oder wenn es darum geht, den Dialog mit der Bevölkerung zu suchen, damit alle Bedürfnisse berücksichtigt werden. «Die Anwohner werden natürlich mehr Betrieb haben. Wir wollen nicht, dass sie verärgert sind», sagt Sulzer.
Eine Bahn für alle
Noch ist aber Geduld gefragt, bis die Miniatur-WB endlich rollt. Der Spatenstich ist kommenden September geplant, die Eröffnung mit reduziertem Fahrbetrieb ist im Mai 2025 vorgesehen. Vorerst dürfen die Gäste nur mit der bereits in Eigenregie gebauten «Cremeschnitte» von 1985 und der legendären Dampflokomotive «Nummer 5 G. Thommen» fahren. Letztere will der Verein kaufen, sobald die finanziellen Mittel zusammen sind. Später sollen dann der neue Tramlink und eine Version des Fahrzeugs mit Jahrgang 1953 – damals wurde die gesamte Strecke elektrifiziert – hinzustossen.
Ob Familie oder Eisenbahn-Freaks: Mit diesem Angebot will man alle ansprechen. «Es soll den Nahtourismus anlocken und eine Belebung für Waldenburg sein», hofft Matthias Bächle.
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Nordrampe
Super Idee