«Die Fussballcommunity hilft dir, aber sie kann dir auch schaden»
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«Die Fussballcommunity hilft dir, aber sie kann dir auch schaden»

20.07.2023 19:02
Lea Meister

Lea Meister

Timm Klose ist 35 Jahre alt und zurück beim FC Basel. Nicht in der ersten Mannschaft, sondern in der U21. Im Interview spricht er über seine neue Rolle, Fluch und Segen der Fussballcommunity und sein ganz persönliches Glück.

Timm Klose, womit haben Sie die vergangenen Monate verbracht?

Timm Klose: Ich war in den Ferien (lacht). Dann habe ich das A-Trainerdiplom fertiggemacht. Während meiner Zeit in England habe ich Sportmanagement studiert und unterdessen auch abgeschlossen. Damit habe ich mir eine gute Basis gelegt, falls ich in diesem Business bleiben möchte. Welche Richtung mich genau interessiert, weiss ich aber noch nicht. Trainer, Sportdirektor, Academy-Leiter – es gibt viele Jobs, die ich sehr interessant finden würde. Vielleicht drehe ich dem Fussball auch irgendwann den Rücken zu. Wir werden sehen, jetzt freue ich mich erstmal, zurück beim FCB zu sein und nebenbei habe ich ja auch bei Blue Sport für ein Jahr als Experte unterschrieben, was ich auch sehr interessant finde.

Wäre es auch eine Option, ganz ohne aktiven Part im Fussballbusiness weiterzumachen?

Ja. Ich habe nebenbei ein paar Projekte, die unabhängig vom Fussball laufen. Mit meiner Mutter leite ich den privaten Club hier in Basel und mit meinem Vater betreibe ich Immobiliengeschäfte. Im Endeffekt ist die Frage, was mich am meisten packt.

Jetzt trainieren Sie bei der U21 zusammen mit sehr jungen Spielern. Wie ist das für Sie?

Viele fragen mich, weshalb ich mir das antue. Für mich ist es aber grossartig, dass ich mit der U21 trainieren kann. Ich habe hier den Kontakt zu allen Jungen, aber auch zu allen Verantwortlichen, was wichtig ist, weil ich mir so ein gutes Bild davon machen kann, wie die heutige Generation tickt.

Und, wie tickt sie?

Ganz anders als wir in diesem Alter. Es ist wie bei jeder Generation – jede ist überzeugt, die beste zu sein, was nicht immer stimmt (lacht). Nein, im Ernst, es macht Spass hier. Ich meine, ich könnte schon bald der Vater sein von einigen. Und es ist wahnsinnig, keiner ist arrogant oder hat das Gefühl, schon irgendetwas erreicht zu haben. Sie sind alle sehr hungrig und wollen Gas geben. Das macht es für mich auch einfacher, weil sie mir dann auch zuhören, wenn ich ihnen etwas sagen möchte. Je tiefer man ins Profibusiness abtaucht, desto grösser ist das Misstrauen, wenn jemand dir helfen möchte. Ratschläge werden kritisch aufgenommen und es stellt sich oft die Frage: Möchte diese Person mir helfen oder legt sie mich rein? Ich musste auch lernen, auf wen ich hören kann und wer meine Freunde sind. Und wer nicht. Das ist der Profi-Fussball. Es geht um viel Geld und um deine Karriere, da schaut man manchmal eben ein wenig auf sich.

Sie möchten sportlich und menschlich ein Vorbild sein für die Jungen. Hatten Sie damals ein solches Vorbild?

Ich hatte natürlich «Muri» (Anm. d. Red. Murat Yakin). Auch wenn er nicht mehr gespielt hat, war er für mich das Aushängeschild für die Innenverteidigung hier in der Schweiz. Auch seine Ausstrahlung neben dem Platz und seine Art und Weise als Trainer waren einzigartig. Er war immer sehr ruhig und hat nie die Fassung verloren. Und wenn doch, dann war es eine Situation, in welcher es auch angebracht war. Diesen ruhigen Pol habe ich versucht, durch meine Karriere hindurch mitzuziehen.

Hat Ihnen dabei auch der Mental-Coach geholfen, den Sie besucht haben?

Auf jeden Fall. Das war besonders wichtig für die Situationen, die nicht so laufen, wie man sich das wünscht. Als ich jung war, sind die Sozialen Medien aufgekommen. Am Anfang habe ich noch jeden Kommentar gelesen und mich gefragt, weshalb die Leute auf einmal so böse zu einem sind. Ich konnte das gar nicht einordnen. Mein Mental Coach konnte mir als neutrale Person sehr gut dabei helfen. Er war auch oft kritisch, was sehr wichtig war. Man sollte sich immer wieder selbst hinterfragen und Situationen genau analysieren. Das hat mich zu dem gemacht, der ich heute bin.

Timm Kloses Steckbrief

Timm Klose ist am 9. Mai 1988 in Frankfurt am Main geboren. Er ist Sohn eines Deutschen und einer Baslerin und besitzt deshalb auch die deutsche Staatsangehörigkeit. Im Juli 1993 fing er beim BSC Old Boys Basel mit dem Fussballspielen an, nachdem die Familie nach Basel gezogen war. Der Innenverteidiger spielte in seiner 16-jährigen Profikarriere beim FC Basel, dem FC Thun, dem 1. FC Nürnberg, dem VfL Wolfsburg, Norwich City und kurz bei Bristol.

Mit dem FC Thun schaffte er 2010 den Aufstieg in die Super League, mit Wolfsburg wurde er 2015 Vizemeister und im selben Jahr DFB-Pokalsieger und DFL-Supercupsieger. Mit Norwich City stieg Klose 2018 in die Premier League auf.

An der U21-Europameisterschaft 2011 stand er mit der Nationalmannschaft ausserdem im Final.

Timm Klose ist 1.95m gross und gilt deshalb als kopfball- und zweikampfstark. Auch für seine Antrittsschnelligkeit und sein taktisches Fingerspitzengefühl ist er bekannt.

Seit Mitte Juli 2023 ist er zurück beim FC Basel und spielt in der U21, um die Jungen auf ihrem Weg in eine allfällige Profikarriere zu begleiten und sie dabei zu unterstützen.

Was konnten Sie daraus für Ihre neue Rolle beim FCB mitnehmen?

Ich möchte hier in meiner neuen Rolle niemandem sagen, dass er schlecht gespielt hat. Ich möchte da sein, wenn etwas schlecht läuft, dass sie sich an mir festhalten können und wissen, dass sie von mir immer Hilfe erwarten können. Hier mit der U21 arbeiten zu können ist toll, weil ich einen fliessenden Übergang habe. Ich falle nicht vom Profifussballer direkt ins «normale» Leben danach. Hier habe ich Profi-Verhältnisse, dafür ist der Druck nicht mehr so gross. Gleichzeitig kann ich mir bereits Gedanken über meine Zukunft machen und gewisse Dinge aufgleisen.

War es wichtig für Sie zu wissen, dass Sie hier immer noch spielen können?

Ich habe mich bewusst für diesen Weg entschieden. Es waren auch Angebote aus England da. Ich habe mir auch überlegt, nochmals nach Deutschland zu gehen, aber ich war 16 Jahre unterwegs und hatte tolle Jahre im Profifussball. Meine Frau und ich haben uns aber klar dafür entschieden, diesen Schritt zurück nach Basel zu machen. Wir wollten uns hier mit unseren Familien auch einfach unsere Basis wieder aufbauen. Entsprechend war ich sehr positiv überrascht, wie der FC Basel mit der Situation umgegangen ist und mir das Angebot machen konnte. Gemeinsam haben wir eine super Lösung gefunden. Ich bin jetzt auch einfach froh, wenn ich in Basel ankommen kann.

Sind Sie auf den FC Basel zugegangen?

Wir sind eigentlich gegenseitig aufeinander zugekommen. Natürlich kenne ich Dave (Anm. d. Red. David Degen) noch von früher, aber auch auf dem Campus bin ich mit einigen schon länger bekannt. Sie haben mir die Türe dann auch geöffnet. Mir war auch wichtig, herauszufühlen, ob man mich hier auch wirklich will und braucht. Ich wollte nie das Gefühl vermitteln, dass man mich irgendwie unterbringen muss. Alle Parteien müssen in der Zusammenarbeit einen Vorteil sehen und davon profitieren können. Momentan ist das so und ich hoffe, dass das weiterhin so bleibt. Ich möchte vor allem, dass die Jungen profitieren können. Für mich ist es toll zu sehen, wenn ein Junger den Schritt in den Profibereich macht. Ich gönne es jedem, der mit mir zusammenspielt, noch besser ist als ich und eine noch bessere Karriere vor sich hat. Da bin ich überhaupt nicht neidisch, ich freue mich eher für die Jungen, die den Schritt schaffen. Am schönsten ist es sicher, wenn ich ihnen dann noch etwas mit auf den Weg geben konnte.

Ist es ein Vorteil, dass Sie U21-Trainer Dennis Hediger von früher kennen?

Ja, natürlich. Wir haben uns immer gut verstanden und hatten auch ein sehr gutes Verhältnis damals beim FC Thun. Er hat mir gezeigt, was es wirklich heisst, Profi zu sein. Sein Lebensstil war enorm professionell. Vor dem Training ging er trainieren und danach ging es ebenfalls weiter. Wer ihn kennt, weiss, dass er im Fussball alles gegeben hat. Im Trainingslager sind wir um 6 Uhr aufgestanden und zusammen ins Gym gegangen (lacht). Ich konnte viel von ihm auf meinen Weg mitnehmen und er hat einen Teil dazu beigetragen, dass ich den Weg gehen konnte, den ich gegangen bin.

Für Sie ist es ein Heimkommen. Haben Sie sich für dieses Jahr privat und sportlich ein Ziel gesetzt?

Ich habe viele Pläne und mache mir immer Gedanken. Momentan möchte ich mich aber darauf fokussieren, was hier passiert. Ich liebe den Fussball. Er hat bei mir für viele Tränen und viele Lacher gesorgt und mich eine Zeit lang auch wirklich stark heruntergezogen, was sich dann auch auf mein Privatleben übertragen hat. Solche Phasen haben meine Frau und mich so viel stärker gemacht. Wir sind seit 19 Jahren zusammen, das gibt es schon nicht mehr so oft. Und wir haben es enorm gut miteinander, eigentlich mit jedem Jahr noch etwas besser (Klose berührt den Tisch – «Holz alänge»). Ich freue mich jetzt auch sehr auf gemeinsame Projekte mit ihr. Basel ist unsere Heimat und ich persönlich habe schon immer gesagt, dass ich diesem Verein helfen möchte. Privat gibt es auch Dinge, die ich gerne angehen will. Aber alles zu seiner Zeit. Ich bin 35, ich habe noch einen Moment Zeit (lacht).

Sie reden sehr offen über Themen wie die psychische Gesundheit. Hat Sie das damals auch auf eine Art und Weise befreit?

Das Lustige an dieser Sache ist eigentlich, dass es mir immer relativ leichtgefallen ist. Mir wurde immer gesagt, ich soll es nicht öffentlich machen. Ich hatte per se aber nie ein Problem damit, darüber zu reden.

Wer hat Ihnen dazu geraten, es nicht öffentlich zu machen?

Das private und das professionelle Umfeld. Das hatte viel mit der medialen Präsenz zu tun, weil solche Themen medial immer sehr stark ausgeschlachtet werden. Wenn du dich exponierst und sagst, dass du früher getrunken und gekifft hast, wird das natürlich sofort verbreitet. Wenn man sich aber darüber Gedanken macht, realisiert man, dass eigentlich alle ihren eigenen steinigen Weg gegangen sind. Solche Dinge sind ja völlig normal. Jeder schlägt in jungen Jahren mal über die Stränge. Bei einem Fussballprofi heisst es halt einfach schnell «ui ui ui, der hat Probleme». Ja, ich hatte Probleme. Aber wenn viel von einem gefordert wird, man wenig schläft und stark unter Druck steht, kann man in eine Abwärtsspirale gelangen – egal, ob als Fussballprofi, als Lernender oder in einem Studium. Mit dem grossen Druck und den Einflüssen von aussen muss man umgehen können, das bedingt aber, dass man sich damit auseinandersetzt und etwas daraus lernt. Als Profi habe ich natürlich weder geraucht noch getrunken, dafür habe ich viel Computer-Games gespielt und mich in dieser Welt verkrochen. Das sind Lernprozesse, die jeder Mensch durchlebt und auf seine Weise verarbeitet. Daraus bildet sich ja dann auch der Charakter eines jeden Menschen. Das ist ein ganz normales Leben, nur spricht im Fussball kaum jemand darüber.

Machen Sie vielleicht genau solche Erfahrungen und der offene Umgang damit zur richtigen Person für Ihre neue Rolle?

Wenn die Jungen im Zusammenhang mit solchen Themen auf mich zukommen, kann ich ihnen sicher Tipps geben. Ich kann ihnen aber nicht sagen, welches der richtige Weg ist, ich kann ihnen nur aufzeigen, wie ich es gelöst habe. Davon können sie mitnehmen, was für sie stimmt. Es geht mir auf keinen Fall darum, Polizist zu spielen, sondern mögliche Lösungswege aufzuzeigen und die Jungen auf ihrem Weg, den sie selbst wählen, zu begleiten. Da zu sein und ein Mensch zu sein, dem sie vertrauen können, ist mir wichtig. Jemanden zu finden, dem man wirklich vertrauen kann, ist gerade in diesem Business sehr schwierig.

Ist das schwieriger geworden?

Ich glaube schon, ja. Die Sozialen Medien haben ein Bild kreiert, das nicht gut ist für die Jungen. Ihnen wird ein Lifestyle vorgelebt, der so gar nicht möglich ist. Das kann für das Umfeld sehr belastend werden. Damit hatten wir früher nicht zu kämpfen. Diesen Druck für die junge Generation haben wir selbst kreiert. Der Druck auf junge Menschen in der Gesellschaft ist allgemein gewachsen.

Also wären Sie heute nicht gerne noch einmal 16 Jahre alt?

Um zu schauen, wie es ist, irgendwie schon, doch. Ich würde herausfinden wollen, wie ich mit den jeweiligen Situationen umgehen würde. Aber es ist, wie es ist. Jede Generation hat ihre Tücken und Hindernisse.

«Die Fussballcommunity hilft dir, aber sie kann dir auch schaden»
Timm Klose hat nicht mit der Karriere gerechnet, auf die er zurückblicken kann. Bild: Lea Meister

Kommen wir noch auf Ihre Karriere zu sprechen. Sind Sie zufrieden damit?

Ich bin eigentlich sehr zufrieden damit, ja. Ich habe nicht mit ihr gerechnet. Und gerade, weil ich nie so verbissen war, ist es umso schöner, dass ich all das erleben konnte und kann. Das Positive, wie auch das Negative. Es gab Zeiten, die so schwierig waren, dass ich nicht mehr weitergewusst habe. Dann gab es auch wieder Zeiten, in welchen vieles super lief. Den einen oder anderen Titel durfte ich auch gewinnen. Vielleicht gibt es rückblickend einen Entscheid, bei welchem ich etwas länger hätte warten müssen.

Welchen meinen Sie?

Vor meinem Wechsel von Nürnberg nach Wolfsburg hatte ich eine gute Saison. Vielleicht hätte ich dort noch eine zweite gebraucht. Dieser Gedanke kommt manchmal auf. Ansonsten habe ich immer gewechselt, sobald ein Verein zu einem Safe Space von mir wurde. Ich habe immer das Gegenteil davon gemacht, was die meisten anderen tun würden. Schon früh habe ich mir gesagt, dass ich mit 35 aufhöre mit dem Fussball und etwas anderes tun möchte. So funktioniert mein Kopf. Ich habe dem Fussball enorm viel zu verdanken, aber es muss auch irgendwie weitergehen. Vielleicht bin ich jetzt noch der Fussballer Timm Klose, aber irgendwann bin ich das nicht mehr und muss mich neu definieren können. Das ist jetzt meine spannende Aufgabe.

Hat der Fussball Ihnen immer genug gegeben? Vielleicht auch auf intellektueller Ebene…

Meine Frau hat mich intellektuell genug beansprucht und so auch dafür gesorgt, dass ich immer informiert war. Fussball ist eine Welt für sich, die man kaum erklären kann. Es ist bekannt, was Fussballer verdienen oder verdienen können. Es geht ziemlich schnell und man wird nur noch danach beurteilt, wie man sich auf dem Platz verhält, wie man abliefert und, welches Auto man fährt. Was die Leute aber nicht sehen, ist, wie oft man verletzt ist, mit welchen mentalen Problemen man zu kämpfen hat, wie es der Familie geht, ob man Todesfälle erlebt, die man verarbeiten muss… Da wird dann einfach gesagt, dass einem nichts nahe gehen kann, weil man ja genug Geld hat. Fussballer sind oft für sich allein und werden es auch immer mehr sein, weil sie sich von dieser Angriffsfläche abschotten werden. Während Corona beispielsweise wurden in England die Fussballer angegriffen. Nicht Schauspieler oder Politiker, die ebenfalls viel Geld verdienen, der Frust entlud sich über uns. Viele fragen sich, weshalb es keine Vereinstreue mehr gibt; die Gesellschaft beeinflusst dies sicherlich auch.

Dann ist die Fussballcommunity Fluch und Segen gleichzeitig?

Sie hilft dir, aber sie kann dir auch schaden.

Sie wirken bodenständig. Gerade auch in Ihrer neuen Rolle.

Ich bin jetzt auf der Leiter wieder ganz unten und möchte mich hocharbeiten. Ich starte nicht weiter oben, weil ich so lange Profi war, sondern ordne mich ganz unten wieder ein.

Es war ein ganz bewusster Entscheid, wie Sie gesagt haben…

Genau. Um mir zu sagen, dass ich wieder dort hinkommen muss, wo ich hin will. Ich komme nicht hier hin und sage «was wollt ihr von mir? Ich habe alles gesehen und bin jetzt super arrogant». So bin ich nicht. So wurde ich nicht erzogen und so leben meine Frau und ich nicht. Ich behandle jeden Menschen gleich.

Bereuen Sie es auch nicht, dass Sie nicht nochmals für die erste Mannschaft auflaufen konnten?

Hier in Basel? Nein, das habe ich schon erlebt. Dummerweise bin ich in einer Zeit zum FCB gekommen, in welcher es nicht so einfach war und ich hier viele Baustellen beseitigen wollte, was damals einfach nicht aufgegangen ist. Dadurch konnte ich mich weniger auf den Fussball konzentrieren, weil ich einfach wollte, dass diese Stadt wieder eins wird mit dem Verein. Allein lässt sich das aber nicht lösen. Deshalb bin ich froh, dass ich jetzt hier auf dem Campus mein Ding machen und den Menschen zuhören kann. Ich möchte lernen, wie der Verein funktioniert, um vielleicht irgendwann auch sagen zu können, wie ich gewisse Dinge sehe.

Und dann vielleicht auch dem Verein erhalten bleiben?

Wenn es eine passende Möglichkeit geben sollte, würde ich die zu gegebener Zeit sicher prüfen. Momentan liegt der Fokus aber darauf, der U21 zu helfen.

Haben Sie ein Saisonziel?

Nein. Es sind hier so viele noch so jung. Ich will aber immer Erster werden, das ist bei mir einfach im Kopf manifestiert (lacht). Die Jungen vermutlich auch. Aber vom Juniorenfussball zum Herrenfussball ist es schon noch ein ziemlicher Schritt. Die Jungs sind auf alle Fälle ehrgeizig und wollen etwas erreichen. Die Frage ist, wie schnell wir das alles adaptieren können.

Was macht Timm Klose, wenn er nicht Fussball spielt?

Ich geniesse momentan die Zeit mit meinem Sohn sehr. Mit Freunden gehe ich gerne Golfen und mit meinem kleinen Hund draussen spazieren. Ich versuche immer, die Natur zu geniessen und das Baselbiet und die Schweiz zu erkunden (lacht). Es gibt noch so viel zu entdecken. In zwei Stunden ist man in der Schweiz überall, das ist verrückt. Ich verstehe nicht, wie einem eine Distanz von 45 Minuten zu weit sein kann, um Dinge zu erkunden. Da macht es sicher einen Unterschied, wenn man einmal im Ausland gelebt hat, wo alles um viele Dimensionen grösser ist. Wir schauen grundsätzlich, dass wir sehr wenig Zeit vor dem TV und an unseren Handys verbringen.

Gibt es einen Ort, an welchem Sie gespielt haben und mit Ihrer Frau auch gerne ab und an zurückkehren?

Das wäre dann schon Norwich. Wenn wir Zeit hatten, haben wir aber immer versucht, so viel wie möglich zu sehen, um das Land kennenzulernen. Wir sind nach Birmingham, nach London, Manchester oder Cornwall – wunderschön. Meine Frau und ich möchten die Welt entdecken, Kulturen sehen und aufnehmen, wann immer wir Zeit dafür haben. Vielleicht wollen wir auch ein Stück weit das typisch Schweizerische aus uns rauskriegen. Schweizer sind ja schon ein sehr eigenes Volk, was ich auch toll finde. Ich komme sehr gerne nach Hause, finde es aber unheimlich spannend zu sehen, wie man in anderen Ländern lebt. In Bhutan beispielsweise wird Reichtum danach beurteilt, wie glücklich ein Mensch ist. Das muss man sich einmal überlegen…

Jetzt haben Sie aber immerhin Ihre «Homebase» zurück.

Genau – eben: «Happiness» (lacht). Das ist unser Reichtum.

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Kommentare

Dein Kommentar

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21.07.2023 13:50

Sprissli

Denn hätte ich zu 💯 % Nie eingestellt!!

0 1
20.07.2023 20:42

3135

Gute einstellung 👍
Vyyl glück und e guete Start!

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