
Die gute Nachricht am Abend: Netflix vor dem Schlafen ist gar nicht so schädlich
Baseljetzt
Schaust du vor dem Schlafengehen stundenlang Serien? Macht nichts! Laut einer neuen Studie der Universität Freiburg hat das keinerlei Einfluss auf den Schlaf – solange die Serie nicht mit einem Cliffhanger endet.
«Wir waren sehr überrascht über die Resultate», sagt Studienleiter Björn Rasch auf Anfrage von SDA. Denn Aufregung werde eigentlich mit mehr Schlafschwierigkeiten, einer längeren Einschlafzeit oder Durchschlafstörungen in Verbindung gebracht.
Die Studie zeigt zwar, dass das Binge-Watching einer spannungsgeladenen Serie vor dem Schlafengehen das Stressempfinden erhöht. Die physiologischen Erregungssymptome wie beschleunigter Herzrhythmus oder eine Erhöhung des Cortisol-Levels würden aber nur beobachtet, wenn die Serie mit einem Cliffhanger – also auf dem Höhepunkt der Handlung – endet.
Vor dem Cliffhanger aufhören
«Nach einem Cliffhanger hat sich die Zeit verkürzt, die die Studienteilnehmer im Tiefschlaf verbrachten», erklärte Rasch. Dieser Effekt war insbesondere in den beiden ersten Schlafphasen, also den ersten rund drei Stunden, ausgeprägt. «Wir hatten aber einen stärkeren Effekt erwartet.» Für einen guten Schlaf empfehlen die Schlafforscher deshalb, eine Serie einfach vor dem Cliffhanger aufzuhören, oder zwischen dem Schauen und dem Schlafen eine kleine Pause einzulegen.
Für die Studie verbrachten 50 junge, gesunde Teilnehmende zwei Nächte in einem Schlaflabor. Am ersten Abend schauten sie sich vor dem Schlafengehen drei bis vier Episoden einer Thrillerserie an.
Für die erste Teilnehmergruppe endete die Serie mit einem Cliffhanger, und dies direkt vor dem Schlafengehen. Für die zweite Gruppe wurde die letzte Episode der Serie leicht verkürzt, damit sie mit einer ruhigen Situation endete. Am zweiten Abend schauten sich alle Teilnehmenden vor dem Schlafengehen eine ebenso lange neutrale Dokumentarserie an.
Besser als eine langweilige Doku
Endete die Serie in einer ruhigen Szene, schliefen die Studienteilnehmer:innen sogar schneller ein, als wenn sie eine langweilige Doku schauten.
Die elektrische Gehirnaktivität der Proband:innen wurde mithilfe einer Elektroenzephalographie gemessen, um ihren Schlaf objektiv beurteilen zu können. Dabei wurde der Fokus auf die Einschlafzeit und die Schlafqualität gelegt. Zudem wurden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu ihrem subjektiven Schlafempfinden befragt. (sda/mal)
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