
Die Krankenkassenprämien könnten 2026 erneut teurer werden
Baseljetzt
Die Gesundheitsministerin Elisabeth Baume-Schneider gibt am Dienstag die Krankenkassenprämien für 2026 bekannt. Experten gehen von einer erneuten Kostensteigerung aus.
Der Vergleichsdienst Comparis erwartet einen Anstieg von vier Prozent, das Vergleichsportal bonus.ch rechnet mit einer durchschnittlichen Erhöhung um etwa fünf Prozent. Die Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich (KOF) rechnet mit einem Anstieg der Kosten in der Grundversicherung um 2,7 Prozent.
Als Haupttreiber gelten die weiter wachsenden Gesundheitskosten. Laut Comparis steigen diese seit Jahren um rund drei bis viereinhalb Prozent pro Jahr. Hinzu kommen höhere Tarife der Spitäler, die Verluste der vergangenen Jahre ausgleichen wollen, sowie die verzögerten Effekte der Teuerung auf Medikamente und medizinische Güter. Auch die Umsetzung der Pflegeinitiative dürfte zusätzliche Mittel beanspruchen.
Die Caritas zeigt sich besorgt
Obwohl die neuen Aufschläge damit voraussichtlich weniger stark ausfallen als in den Vorjahren – 6,6 Prozent im Jahr 2023, 8,7 Prozent 2024 und 6 Prozent 2025 – warnen Sozialorganisationen vor den Folgen für einkommensschwache Haushalte.
Caritas rechnet damit, dass noch mehr Menschen unter Druck geraten, da die Prämien seit 2022 insgesamt um rund ein Viertel gestiegen sind, während die Löhne stagnierten. Allein Prämienverbilligungen würden die Belastung nicht ausreichend abfedern, so die Organisation.
In Zug sollen die Krankenkassenkosten für die Bevölkerung geringer ausfallen
Anders als die meisten Schweizerinnen und Schweizer werden die Zugerinnen und Zuger im nächsten Jahr deutlich weniger für Krankenkassenprämien bezahlen.
Der Zuger Regierungsrat entlastet die Bevölkerung in den Jahren 2026 und 2027 nämlich mit rund 220 Millionen Franken bei den stationären Spitalbehandlungen. Das heisst: Den Zugerinnen und Zugern werden in diesen zwei Jahren die stationären Spitalkosten zu 99 Prozent vergütet. Ein Prozent verbleibt aus «verfahrenstechnischen Gründen» bei den Krankenversicherern. Für gewöhnlich trägt der Kanton 55 Prozent der Kosten.
Laut einer Berechnung der KOF dürfte die Grundversicherung im Kanton Zug damit im Durchschnitt um 15,2 Prozent tiefer ausfallen. Das wird sich laut der KOF auch beim schweizweiten Durchschnitt bemerkbar machen. (sda/jsa)
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spalen
das „könnten“ in anführungszeichen könnte mich zum schmunzeln bringen – wäre es nicht so unglaublich dramatisch, was da passiert und wie die belastung für viele haushalte ins untragbare steigt – und trotzdem passiert jahr für jahr nichts!