
Die «Oper des Fussballs» darf nicht abgerissen werden
David Frische
Die beiden Mailänder Clubs Inter und AC Milan wollen ein neues Fussballstadion bauen und das Giuseppe-Meazza-Stadion abreissen lassen. Die Denkmalschutz-Behörde schiebt den Plänen nun einen Riegel vor.
In ihm steckt ein Stück Mailänder Geschichte: dem Giuseppe-Meazza-Stadion. Zuhause der beiden Clubs Inter und AC Milan. Austragungsort vieler grosser Spiele und mit einer Kapazität von über 70’000 Plätzen ausgestattet. Doch am «San Siro» nagt der Zahn der Zeit. Vor dem Zweiten Weltkrieg, im Jahr 1926, wurde es erbaut, seitdem gab es vier Renovationen, zuletzt 2015. Nun soll aber Schluss sein mit der «Oper des Fussballs», wie das Stadion auch genannt wird. AC und Inter wollen das Stadion abreissen und ein neues, gemeinsames Zuhause bauen.
Soweit der Plan. Diesen hat die Denkmalschutz-Behörde der Region Lombardei nun aber durchkreuzt. Wie die «Gazzetta dello Sport» berichtet, beurteilt die Behörde das Giuseppe-Meazza-Stadion als architektonisches Erbgut, das erhalten bleiben muss.
Für die beiden nicht minder traditionsreichen Vereine aus Mailand heisst dies, dass sie einen neuen Standort für das zukünftige Fussballstadion suchen müssen. Laut dem Bericht der italienischen Sportzeitung ist es wahrscheinlich, dass Inter und die AC Milan in Zukunft nicht mehr im selben Stadion spielen werden. Eine erneute Renovation des Giuseppe Meazza komme nicht infrage, da die Spielstätte nicht mehr an die aktuellen gesetzlichen Anforderungen angepasst werden könne, argumentieren die beiden Vereine.
Das «San Siro» wird derweil auf unbestimmte Zeit dem Mailänder Stadtbild erhalten bleiben, so will es der Denkmalschutz. Die Kosten, um das Stadion zu erhalten und zu modernisieren, muss die Stadt tragen.
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