Die Schweiz bleibt gegen Dänemark erneut sieglos
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Die Schweiz bleibt gegen Dänemark erneut sieglos

16.10.2024 06:10 - update 16.10.2024 07:40

Baseljetzt

Die Schweiz holt im vierten Gruppenspiel der Nations League den ersten Punkt: In St. Gallen spielt die Nati gegen Dänemark ein 2:2-Unentschieden. Gleich zweimal hat sie eine Führung aus der Hand gegeben.

In der 73. Minute jubeln die Schweizer. Der Eckball von Filip Ugrinic landet beim völlig freien Zeki Amdouni, der scheinbar das 3:2 erzielt. Dann das Déjà-vu der bitteren Art: Der Linienrichter hebt die Fahne und zeigt an, dass der Ball bei der Flanke bereits im Seitenaus gewesen sei. Wie bereits in Genf gegen Spanien wird den Schweizern auf die Weise ein Tor aberkannt. Und wieder ist es eine knappe Angelegenheit, die TV-Bilder geben keinen klaren Aufschluss darüber. Der VAR checkt, der Entscheid bleibt bestehen.

Es wäre der dritte Führungstreffer der Schweiz gewesen, die sich nach drei Niederlagen in der Nations League verbessert zeigte. Belohnen konnte sie sich jedoch nicht. Mit dem einen Punkt steht fest, dass das Team von Trainer Murat Yakin die Viertelfinals verpassen wird. Spanien ist nach Punkten entrückt, die Dänen können dank den Punkten in den Direktduellen nicht mehr hinter die Schweiz zurückfallen.

Ausserdem hält Dänemarks Serie der Ungeschlagenheit gegen die Schweiz an. Seit 1984 haben die Dänen gegen die Schweiz nicht mehr verloren. In diesem Jahr kam es zu zwei Unentschieden und einem 2:0-Heimsieg der Dänen.

Kurze Freude nach dem 1:0

Die Partie in Kopenhagen war emotional verlaufen. Mit Nico Elvedi und Granit Xhaka waren gleich zwei Spieler frühzeitig vom Platz gestellt worden. Entsprechend viel hatten sich die Schweizer für das «Rückspiel» vorgenommen und das war zu Beginn auch ersichtlich. Keine 40 Sekunden vergingen bis zum ersten Abschluss. Auch danach standen die Schweizer hoch und versuchten, die Dänen früh unter Druck zu setzen.

Der erstmalige Führungstreffer fiel, als die Partie gerade etwas abgeflacht war. Remo Freuler passte zur Seite auf Edimilson Fernandes, der im Vergleich zum Spiel in Serbien am Samstag wie Ulisses Garcia und Fabian Rieder neu in der Startelf stand. Yakin hatte sich entschieden, das System umzustellen und zu einer Viererkette in der Abwehr zurückzukehren. Fernandes flankte in die Mitte und fand Amdouni. Der Ball wurde abgeblockt und fand dann den Weg zurück zu Freuler, der aus kurzer Distanz ins Netz traf.

Es sollte eine kurze Freude bleiben. 1:25 Minuten lagen zwischen dem 1:0 und dem Ausgleich der Dänen. Als es im Mittelkreis zu einem Foul kam, liess Granit Xhaka den Ball kurz zwischen seinen Füssen gleiten und legte ihn dann Christian Eriksen vor die Füsse. Dieser bedankte sich für die faire Geste auf seine eigene Art. Sofort spielte er den Pass in die Tiefe und Gustav Isaksen, der den Schweizer Verteidigern entwischt war, stand plötzlich allein vor Gregor Kobel. Der Schuss des 23-Jährigen, der sein Startelf-Debüt im Nationalteam gab, ging dem Schweizer Goalie durch die Beine.

Amdouni trifft per Penalty

Unmittelbar vor der Pause war es dann Breel Embolo, der mit sich im Strafraum durchsetzte und einen Penalty herausholte. Nachdem er in Serbien am Goalie gescheitert war, trat Embolo nicht nochmals an. Stattdessen übernahm Amdouni die Verantwortung und krönte seine starke Leistung in diesem Spiel mit dem Treffer zum 2:1.

Er hätte zum Matchwinner werden können, doch erneut konnten die Schweizer die Führung nicht verteidigen. In der 69. Minute traf Eriksen, der den ersten Treffer mustergültig vorbereitet hatte, ebenfalls nach schöner Vorarbeit. Es war der bereits zehnte Gegentreffer der Schweiz in den vier Spielen der Nations League. Ein zu hoher Wert, um ganz vorne mitspielen zu können.

Für die Nationalmannschaft geht es in einem Monat weiter. Am Freitag, 15. November, empfangen die Schweizer in Zürich die serbische Nationalteam. In diesem Spiel wird wohl entschieden, welches Team direkt absteigen muss. Drei Tage später folgt der zumindest vorläufige Abschluss der Nations-League-Kampagne mit dem Auswärtsspiel gegen Spanien auf Teneriffa.

U21-Nati verpasst EM 2025-Qualifikation

Die U21-EM 2025 in der Slowakei findet ohne die Schweiz statt. Das U21-Nationalteam verliert die Finalissima der Qualifikation gegen Rumänien 1:3 und rutscht noch auf den 3. Platz ab.

Weil Finnland im Parallelspiel Montenegro 2:1 schlug, rutschte die Mannschaft von Trainer Sascha Stauch noch auf den 3. Platz ab. Damit verpasst die Schweizer U21 zum fünften Mal in den letzten sieben Anläufen die EM-Endrunde.

In den letzten Zusammenzug der EM-Qualifikation war die Schweiz noch als Gruppenerster gegangen. Sie büsste die Leaderposition aber schon am Freitag durch das 1:1 gegen Finnland in Luzern ein. Mit einem Sieg in Rumänien hätte sie sich doch direkt qualifizieren können, mit Schützenhilfe von Montenegro gegen Finnland hätte es im November noch über das Playoff gegen einen anderen Gruppenzweiten klappen können. (sda/shs)

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Kommentare

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16.10.2024 08:34

Sonnenliebe

Sie spielten zwar besser, aber es hat immer noch Potenzial nach oben, weiter so, Nati!

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16.10.2024 06:08

pserratore

Schade ☹️

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