Die Schweizer Bevölkerung fühlt sich weniger gesund als vor Covid
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Die Schweizer Bevölkerung fühlt sich weniger gesund als vor Covid

18.09.2023 12:33 - update 18.09.2023 13:34

Baseljetzt

Den Schweizer:innen ging’s vor Corona besser. Eine Umfrage zeigt, dass sich seit der Pandemie mehr Personen nicht ganz gesund fühlen. Die grösste Herausforderung stellt die mentale Gesundheit dar.

Der gefühlte Gesundheitszustand der Schweizer Bevölkerung hat sich im Vergleich zum Beginn der Corona-Pandemie deutlich verschlechtert. Laut einer neuen Umfrage gaben 34 Prozent der Befragten an, sich nicht ganz gesund zu fühlen. Das sind 12 Prozentpunkte mehr als im März 2020.

Vor allem bei über 65-Jährigen hat sich der gefühlte Gesundheitszustand verschlechtert, wie aus der am Montag publizierten «CSS-Gesundheitsstudie» hervorgeht. Fast jede zweite Person dieser Alterskategorie gab an, sich nicht ganz gesund zu fühlen. Drei Jahre zuvor waren es lediglich 30 Prozent.

Mehr als zwei Drittel der sich krank fühlenden Personen gaben an, dass sie oft an Müdigkeit und Erschöpfung litten. Es sei dabei nicht ausgeschlossen, dass die Erschöpfung auch auf Covid-Erkrankungen zurückzuführen sei, so die Verfasser des Berichts.

Probleme mit der mentalen Gesundheit

Als grösste Herausforderung für die Schweiz identifizierte die Studie die mentale Gesundheit. Nur gut zwei Drittel der Bevölkerung gehe es zumindest meistens gut. 2021 seien es noch drei Viertel gewesen.

Im Schnitt gehe es jungen Erwachsenen schlechter als der übrigen Bevölkerung, heisst es im Bericht. Am tiefsten seien die Werte aber bei Frauen zwischen 41 und 50 Jahren. Das sei das Lebensalter, in dem sich beruflicher und familiärer Stress oft vermischten. Psychisch am robustesten zeigten sich weiterhin Seniorinnen und Senioren. Allerdings zögern über 65-Jährige laut dem Bericht auch am meisten damit, Hilfe zu holen, wenn es ihnen nicht gut geht.

Zu wenig Therapieangebote

Über alle Altersgruppen hinweg gaben knapp 40 Prozent derjenigen mit psychischen Probleme an, professionelle Hilfe in Anspruch genommen zu haben. Wie aus dem Bericht weiter hervorgeht, wäre dieser Wert höher, wenn es mehr Therapieangebote gäbe. «Auch für Personen, die sich in einer akuten psychischen Krise befinden, gestaltet sich die Suche nach einem Therapieplatz schwieriger», heisst es.

Einen speziellen Fokus legte der diesjährige Bericht auf die Arbeitsplatzsituation. Entgegen der Annahme, dass die räumliche und zeitliche Flexibilisierung der Arbeitswelt zu mehr Druck führe, sei diese von den Befragten als entlastend wahrgenommen worden. Dies weil sich die Arbeit an die eigene Tagesform und an private Angelegenheiten anpassen liesse. (sda/nas)

Details zur Studie

Für die «Gesundheitsstudie» wurden zwischen dem 6. und dem 29. Juni knapp 2’500 Personen aus allen Landesteilen befragt. Die Ergebnisse seien repräsentativ für die sprachintegrierte Bevölkerung ab 18 Jahre. Umgesetzt wurde die Umfrage vom Forschungsinstitut Sotomo.

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