
Die Waldbrände in Spanien gehen weiter
Baseljetzt
In Spanien kam es wegen der Hitze und der Trockenheit zu 16 grossen Waldbränden. Zudem gibt es in verschiedenen Regionen Dutzende kleinere Feuer. Das teilt das spanische Innenministerium mit.
Seit Jahresbeginn sind nach offiziellen Angaben schon 157.000 Hektar Wald- und Vegetationsflächen verbrannt, allein im August waren es 115.000 Hektar. Vielerorts gab es Berichte, dass Feuerwehrleute bei Einsatzzeiten von bis zu 20 Stunden am Stück unter Erschöpfung litten. Bisher kamen diesen Monat schon drei Brandbekämpfer ums Leben.
Politik streitet über Verantwortlichkeiten
Die Brandkatastrophen führten auch zu einem heftigen Schlagabtausch zwischen der linken Zentralregierung und der konservativen Opposition. Sie werfen sich gegenseitig vor, zu wenig für die Vorbeugung gegen Brände und für eine ausreichende Ausrüstung der Feuerwehren getan zu haben.
Unterdessen beschwerten sich betroffene Bürger über teils mangelnde Hilfe. In Videos war zu sehen, wie Menschen versuchten, ihre Häuser mit Gartenschläuchen vor den Flammen zu bewahren.
Experten warnten in spanischen Medien, die Landflucht der vergangenen Jahrzehnte und der dadurch ausgelöste Wildwuchs von Wald- und Buschland sei neben den Folgen des Klimawandels ein Grund für die extreme Intensität der Brände.
Opposition fordert Einsatz des Militärs
Oppositionsführer Alberto Núñez Feijóo forderte nun einen grösseren Einsatz des regulären Militärs, um bei der Brandbekämpfung zu helfen. Eine Sondereinheit des Militärs für Brandbekämpfung, die UME, ist schon seit Tagen im Einsatz. Innenminister Grande-Marlaska versicherte, den betroffenen Regionen werde jede notwendige Hilfe zur Verfügung gestellt. Er hatte zuvor bei der EU Hilfe angefordert und Frankreich schickte zwei Löschflugzeuge.
Es ist der grösste Einzelbrand in der bekannten Geschichte Spaniens
In den besonders betroffenen autonomen Regionen Kastilien und León, in Galicien sowie der Extremadura wurden schon mindestens 12.000 Menschen aus ihren Häusern evakuiert. Die schlimmsten Brände wüten seit Tagen im relativ dünn besiedelten Nordwesten des Landes. In der Region von Zamora war der grösste je in Spanien registrierte Waldbrand weiter ausser Kontrolle. Dort wurden bereits etwa 38.000 Hektar vernichtet. Schwierig war die Lage auch in der Gegend der Stadt Ourense in Galicien und in Cáceres in der autonomen Gemeinschaft Extremadura. (sda/jsa)
Mehr dazu
Feedback für die Redaktion
Hat dir dieser Artikel gefallen?
Kommentare
Dein Kommentar
Mit dem Absenden dieses Formulars erkläre ich mich mit der zweckgebundenen Speicherung der angegebenen Daten einverstanden. Datenschutzerklärung und Widerrufshinweise
Kommentare lesen?
Um Kommentare lesen zu können, melde dich bitte an.
Hoschi
Das ist wirklich schlimm und ich verstehe nicht, wie man da noch selbst Feuer legen kann.
spalen
schrecklich, diese brände