
Jugendparlament plädiert für eine kürzere Arbeitswoche
Pascal Kamber
Zum zweiten Mal in diesem Jahr debattierte das Jugendparlament im Basler Grossratssaal. Dabei sprachen sich die Jugendlichen für eine 32-Stundenwoche aus. Dazu wollen sie eine kantonale Initiative lancieren.
Für einmal kamen im Basler Grossratssaal nicht die bekannten politischen Grössen aus der Region zusammen, sondern die Jugend. Das Jugendparlament tagte in seiner zweiten Session des Jahres und diskutierte über kostenlosen ÖV, die Einführung einer 32-Stundenwoche bei gleichbleibendem Lohn und über die Abschaffung des Niveau-Unterrichts.
Nach einer einstündigen Debatte stimmte die Mehrheit der rund 30 Jugendlichen für eine Senkung der Wochen-Arbeitszeit. Am Nachmittag besprachen die jungen Politikerinnen und Politiker das weitere Vorgehen. Denn am Ende soll eine kantonale Initiative lanciert werden.
Wichtige Zukunftsinvestitionen
Una Schmid, Co-Präsidentin des Jungen Rat Basel-Stadt und Leiterin des Jugendparlaments, zeigt sich erfreut über den Entscheid. «Wir wollen aus der Leistungsgesellschaft rauskommen und den Menschen das Leben zurückgeben», sagte sie. Schliesslich stehe viel auf dem Spiel. «Es ist unsere Zukunft. Eine Zukunft, die extrem lange sein wird. Wir werden mehrere Jahrzehnte arbeiten», so Schmid. Umso wichtiger sei es, hier zu investieren.
Auch die älteren Leute beschäftigt die Arbeitszeit. Deshalb will der Junge Rat auch andere Generationen ins Boot holen. Was Una Schmid ebenfalls optimistisch stimmt: Verschiedene Studien zeigen, dass die Idee funktionieren kann. «Es gibt Firmen, die bereits auf das Modell setzen und ihre Effizienz gesteigert haben», sagt sie. Ihr sei aber bewusst, dass die Umsetzung in einem schrittweisen Prozess erfolgen müsse.
Vom Einsatz begeistert
Nach der Diskussion und Abstimmung am Morgen besprach das Jugendparlament am Nachmittag das weitere Vorgehen. Die Jugendlichen erarbeiteten einen Plan, wie die kantonale Initiative konkret lanciert und ab wann Unterschriften gesammelt werden sollen.
Una Schmid zeigte sich begeistert vom Engagement der Jugendlichen. «Die Leute bringen sich ein. Sie diskutieren und man muss sie dabei fast stoppen, weil es sonst kein Ende findet», sagt sie und lacht. Das sei sehr positiv. «Das beweist: Die Jugendlichen haben eine Stimme. Und sie wollen auch, dass diese Stimme gehört wird.»
Ob die Jugendlichen laut genug sind sieht man spätestens dann, wenn es darum geht, die nötigen Unterschriften zu sammeln.
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karlinloy
Kürzere arbeitzeit und dann über fachkräftemangel klagen . man merkt die sind noch nicht im arbeitsleben angekommen .