Dieses Mal war es kein Wildschwein: In Italien war der Löwe los
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Dieses Mal war es kein Wildschwein: In Italien war der Löwe los

12.11.2023 07:33 - update 12.11.2023 14:18
Jessica Schön

Jessica Schön

Am Samstag sorgte Kimba, ein ausgebrochener Zirkuslöwe, für Aufregung, als dieser stundenlang in der Stadt Ladispoli nahe Rom herumspazierte. Erst am Abend gelang es den Behörden, das Tier einzufangen.

Das Raubtier streunte am Nachmittag durch die Strassen der 40’000-Einwohner-Stadt im Norden von Rom: Der Löwe war gegen 16.00 Uhr aus dem Käfig entkommen und dann entlang eines Kanals in die Innenstadt gelangt. Die Stadtverwaltung verhängte sofort eine Ausgangssperre. Bürgermeister Alessandro Grando mahnte zu «höchster Vorsicht».

Alle Versuche von Zirkuspersonal, Polizei und Feuerwehr, den Löwen einzufangen, hatten jedoch über Stunden hinweg keinen Erfolg. Zwischenzeitlich bewegte sich «Kimba» ausserhalb der Stadt durch Schilf, kehrte dann aber wieder ins Zentrum zurück.

Im Internet kursierten mehrere Videos, die zeigen, wie das Tier gemächlich durch die Strassen der Hafenstadt und über die Bürgersteige stolzierte. Die meisten Anwohner blieben sicherheitshalber in ihren Häusern und Wohnungen. Manche sassen vorübergehend auch in ihren Autos fest.

Gegen 21.00 Uhr gelang es Tierärzten, den Löwen mit einer Spritze zu betäuben. Die Nacht verbrachte «Kimba» dann wieder im Käfig. Der Fall sorgte für neue Debatten über die Frage, ob solche Wildtiere heutzutage überhaupt noch in Zirkussen präsentiert werden sollen. Bürgermeister Grando verwies darauf, dass Ladispoli 2017 schon einmal versucht habe, Zirkussen mit Tieren den Aufenthalt zu verbieten – was aber vor Gericht gescheitert sei.

Zirkus droht Anzeige

Dem Zirkus «Ronny Roller», der gerade in Ladispoli Station macht, droht nun eine Anzeige wegen Vernachlässigung der Aufsichtspflicht. Zirkusdirektor Ronny Vassallo behauptete jedoch, Opfer von «Sabotage» geworden zu sein.

«Wir haben den Käfig geöffnet gefunden, und jemand sah drei Personen zu Fuss wegrennen.» Dahinter sollen nach dieser Lesart militante Tierschützer stecken, die gegen die Haltung von Raubtieren in Zirkussen kämpfen.

Vermeintliche Löwensichtung in Berlin

Die Suche nach einem vermeintlichen Löwen nahe der Stadtgrenze Berlins hatte im Sommer dieses Jahres ebenfalls für Schlagzeilen gesorgt. Ausgelöst wurde sie durch ein Video, auf dem eine Löwin vermutet, und welches durch die Ermittlungsbehörden für echt befunden wurde. Nach über 30 Stunden Suche entpuppte sich das angebliche Raubtier als Wildschwein. (sda/jes)

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