DNA auf Kunst soll für Fälschungssicherheit sorgen
©Bilder: Keystone/Pixabay/Montage: Baseljetzt
Forschung
Schweiz

DNA auf Kunst soll für Fälschungssicherheit sorgen

08.04.2024 13:42

Baseljetzt

Zwei Zürcher Forscher der ETH haben herausgefunden, dass man mit Hilfe eines molekularen Testverfahrens die Echtheit von Kunstwerken nachweisen könnte. Diese Methode sei fälschungssicher.

DNA-Moleküle sollen Kunstwerke vor Fälschungen sichern. Forschende der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich (ETH Zürich) haben ein neues molekulares Testverfahren entwickelt, das hilft, die Echtheit von Kunstwerken nachzuweisen.

Die neue Technologie sei fälschungssicher, teilte die ETH Zürich am Montag mit. Das Testverfahren basiert auf einem Pool von 100 Millionen verschiedenen DNA-Molekülen. Wer einen solchen DNA-Pool besitzt, besitzt sozusagen das Schloss des Sicherheitssystems. Wenn man einen speziellen Schlüssel besitzt, erhält man einen bestimmten Ausgabewert, der zur Überprüfung der Echtheit eines Kunstwerks genutzt werden kann.

Als Schlüssel dient eine kurze Abfolge von DNA-​Bausteinen. Während einer sogenannten Polymerase-​Kettenreaktion (PCR) sucht dieser im Pool der hundert Millionen DNA-​Molekül nach einem Molekül mit einem passenden Wert. Das passende Molekül wird durch die Reaktion vervielfältigt. Mit einer DNA-Sequenzierung kann daraus dann ein Ausgabewert abgelesen werden.

In Farbe mischen

So können Künstler ihre Bilder fälschungssicher machen, wie die ETH Zürich in der Mitteilung erklärte. Existieren beispielsweise zehn Exemplare eines Bildes, kann der Künstler diese mit dem DNA-Pool markieren: Er kann laut der Hochschule die DNA zum Beispiel in die Farbe mischen oder auf das Werk aufsprühen.

Wollen mehrere Eigentümer später die Echtheit dieser Kunstwerke bestätigt haben, können sie sich zusammenschliessen, einen Schlüssel (also einen Eingabewert) vereinbaren und den DNA-Test durchführen. Ergibt der Test in allen Fällen den gleichen Ausgabewert, sind alle getesteten Exemplare echt. Ausserdem könnte die Technologie laut den Forschenden eingesetzt werden, um Rohstoffe und Industrieprodukte rückverfolgen zu können.

«Unser System basiert auf echtem Zufall. Eingabe-​ und Ausgabewert sind physisch miteinander verbunden, und man kann nur vom Eingabe-​ zum Ausgabewert gelangen, nicht umgekehrt», erklärte Studienleiter Robert Grass in der Mitteilung der ETH. Vorgestellt haben die Forschenden das neue Verfahren in der Fachzeitschrift «Nature Communications». (sda/maf)

Feedback für die Redaktion

Hat dir dieser Artikel gefallen?

Kommentare

Dein Kommentar

Mit dem Absenden dieses Formulars erkläre ich mich mit der zweckgebundenen Speicherung der angegebenen Daten einverstanden. Datenschutzerklärung und Widerrufshinweise

Kommentare lesen?

Um Kommentare lesen zu können, melde dich bitte an.