
Döner mit Gemütlichkeit: Nach einem Jahr kennt Bon Goût das 4057 und umgekehrt
Valerie Zeiser
Der Familienbetrieb an der Feldbergstrasse wollte ein Update in die Basler Dönerwelt bringen. Ihre Vision: geniessen statt hetzen. Was aber, wenn das 50 Personen das gleichzeitig tun? Ein Porträt zum Jubiläum.
In Kürze
- Bon Goût gibt es nun seit einem Jahr an der Feldbergstrasse.
- Nicht nur Döner steht auf dem Menu, sondern auch «Folded», eine Eigenkreation.
- Familie Kizilcik hat schon früher Dönerläden im Kleinbasel betrieben.
Auf den ersten Blick ist es ein normaler Dönerladen. Links vom Eingang befindet sich die Theke, hinter der Plexiglasscheibe das Gemüse und die Saucen. Schaut man sich dann aber um, merkt man schnell: Das hier ist keine gewöhnliche Dönerbude. Alles ist etwas gemütlicher. «Ciao», ruft es von hinter dem Tresen. Servan Kizilcik, Gründer von Bon Goût, ist im Quartier aufgewachsen und kennt viele Kundinnen und Kunden persönlich. Nun feiert Bon Goût seinen ersten Geburtstag.

«Wir haben gemerkt, dass es ein Update in der Dönerwelt braucht», sagt Kizilcik. «Normalerweise isst man einen Döner nur, damit man einen Döner gegessen hat. Wir wollten ein Lokal, in dem die Leute gemütlich hinhocken können und auch nach dem Essen die entspannte Atmosphäre geniessen können.»
Er selbst ist im Kleinbasel aufgewachsen. Seine Familie hat schon mehrere Dönerläden betrieben, zuletzt bis 2022 an der Rebgasse. «Da habe ich eigentlich alles gelernt», sagt Kizilcik. Es folgten zwei Jahre Pause, weil kein anderes Lokal gefunden wurde. «Und dann haben wir das hier entdeckt und haben uns gedacht: wieso nicht. Das ist unsere Hood, da haben wir Heimvorteil.» Sowohl Servan Kizilcik als auch sein Vater, Seyao Kizilcik, arbeiten im Bon Goût.

Zwischen 12 und 14 Uhr ist im Bon Goût Hochbetrieb. Einige nehmen das Essen mit, die meisten bleiben aber im Lokal. Trotz Hektik bleibt das Team um Servan Kizilcik aber ruhig. «Man merkt, dass Freitag ist», erklärt Florence Lagger und lacht. Die Mitarbeiterin kennt den Betrieb mittlerweile.
Hier spürt man das Quartier
Der Standort an der Feldbergstrasse gefällt ihnen. «Es ist sehr multikulti hier, und was mir vor allem auch gefällt, ist, dass wir verschiedene Altersklassen bei uns haben», sagt Kizilcik. Auch ältere Menschen kämen her und würden einen Döner essen. «Da spürt man die Leute aus dem Quartier wirklich.»
Der Laden ist voll, alle Sitzplätze sind besetzt. Mittendrin geniessen Dea und Elvana ihre Mittagspause. Dea war schon mehrere Male hier, Elvana hingegen zum ersten Mal. «Das ist der beste Dönerladen von Basel», sagt Dea. Deshalb würden die beiden auch vom Aeschenplatz über den Mittag bis hierher fahren. Auch Mael, Luca, Fabian und Moreno kommen regelmässig. «Bei uns gibt es immer Döner-Donnerstag», sagt Luca, auch wenn es dieses Mal ein Freitag war. Die vier gehen zusammen zur Schule und kommen über Mittag. «Wenn wir Döner essen, dann hier», sagt Moreno.

Bei Bon Goût gibt es aber nicht nur den klassischen Döner. Türkische Pide mit Camembert, Berliner Folded (eine Dönerkreation, wobei das Dönerbrot mit Pide ersetzt wurde) oder saisonale Pide mit Bärlauch und Honig sind nur ein paar der Kreationen, die es zu bestellen gibt. «Wir sind ein bisschen persönlicher, damit wir Basel auch etwas von der Liebe zurückgeben können», sagt Servan Kizilcik.
50 Nasen und 50 Grad
Alles wird frisch und selbst zubereitet. Das braucht auch mal etwas länger Zeit. Das sei nicht immer einfach. «Dann hast du nach dem Rheinschwimmen plötzlich 50 Nasen, die einen Döner wollen. 50 Nasen und 50 Grad.» Und dann braucht das manchmal halt etwas mehr Geduld. Aber: «Wir machen alles mit viel Liebe, viel Leidenschaft, viel Freude, auch wenn es nicht immer einfach ist. Das ist das Wichtigste.»

Für Kizilcik ist Kritik dann auch wichtiger als Lob, sagt er. «Uns wurde vor kurzem gesagt, dass wir die Curry-Honig-Saucen den Menschen, die ihren Döner klassisch essen wollen, zu fest andrehen. Dann kommt halt zurück, was das mit den Saucen soll», erzählt Kizilcik lachend. Die Saucen seien ihnen halt wichtig, das habe seine Familie schon an der Rebgasse gemacht.
Und schliesslich ist doch nur eine Frage wichtig beim Döner: Macht er schöner? «Das kommt auf den Döner an», sagt Kizilcik. «Aber unsere Döner sicher!»
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akjo
Ich mag Dōner leider gib es in Basel zuviel Döner Bude und die meisten sind einfach nicht gut und fehlen an Hygiene. Weniger und besser wäre besser…
Tarantinoo
Schrecklich. Döner soööte verboten werdem.