«Dr Götti kocht besser»: Sternekoch Pascal Steffen bringt Paten das Kochen bei
©Montage: Keystone / roots
Patenschaft
Basel-Stadt

«Dr Götti kocht besser»: Sternekoch Pascal Steffen bringt Paten das Kochen bei

14.03.2023 05:12 - update 14.03.2023 11:55

Natasha Zekry

Kinder aus benachteiligten Familien erhalten durch die «Mit mir»-Patenschaft eine zusätzliche erwachsene Bezugsperson. Beim Sternekoch Pascal Steffen bekommen diese neue Rezeptideen.

In der Roots-Küche stehen freiwillige Patinnen und Paten. Sie kochen sechs Gerichte. Der Sternekoch Pascal Steffen seinerseits führt sie durch den gemeinsamen Kochkurs. Er bringt den Teilnehmenden bei, wie sie vor allem Gemüse so zubereiten können, dass auch Kinder Freude daran haben. Es geht darum, den Kindern Speisen näher zu bringen, welche die Erwachsenen selbst auch essen. «Ich finde es schlimm, wenn ich eine Karte studiere und für die Kinder nur Chicken Nuggets drauf sind,» so der Koch.

Doch gerade beim Gemüse rümpfen die jungen Gäste schnell einmal die Nase. Besonders Rosenkohl dürfte für viele Kinder der absolute Albtraum sein. Hier empfiehlt der Koch, mit simplem, nicht zu geschmacksstarkem Gemüse zu starten. «Karotten, Spinat oder Erbsen haben eine coole Form, sehen witzig aus und sind für Kinder ansprechender als beispielsweise ein geschmorter Fenchel.» Generell kocht er für die jüngeren Gourmets die selben Speisen wie für die Erwachsenen. Er benutzt lediglich weniger Gewürze und verzichtet auf die Schärfe.

«Kochen ist eine tolle Aktivität»

Einer der Kochkurs-Teilnehmer ist Reto Suter. Er ist freiwilliger Götti eines acht jährigen Jungen und nimmt am Kochkurs teil, um neue Rezeptideen zu erhalten und weil er Kochen eine tolle Aktivität findet. «Ich koche selbst sehr gerne und wir haben es immer super lustig, wenn wir gemeinsam kochen.» Am Workshop gefällt ihm, dass einfache Rezepte präsentiert werden, die leicht abgeändert werden können, sollten nicht alle Zutaten im Kühlschrank vorhanden sein.

Sein Patenkind ist ein kritischer Esser und isst nicht alles gerne. Umso dankbarer ist er für neue Inputs. «Ich freue mich darauf, mit ihm die Rezepte zu besprechen und zu schauen, wie wir sie adaptieren können.» Das Rezept steht beim gemeinsamen Kochen aber nicht im Mittelpunkt. Viel mehr geniesst er das gemeinsame Kochen und die Zeit, die er mit seinem Patensohn verbringt.

Zusammenarbeit Caritas und roots

Barbara Hellmüller, Programmleiterin von «Mit mir» Caritas beider Basel, hat den Kochkurs organisiert. Weil sie selbst so begeistert von Steffens Kochkünsten war, hat sie ihn kurzerhand angefragt, ob er einen Kochkurs für die Patinnen und Paten sozial benachteiligter Kinder geben würde. Er habe sofort ja gesagt. Das Menü konnte auch dieses Mal überzeugen. «Er hat viele verschiedene Variationen gezeigt, die wir kochen können. Er hat uns auch gezeigt, dass wir nicht immer nach Rezept kochen müssen und das wir variieren und mutig sein sollen,» so Hellmüller.

Aber es geht bei diesem Projekt um viel mehr als nur das gemeinsame Kochen. «Für die Kinder sind gemeinsame Projekte enorm wichtig. Es bringt ihnen viel, wenn sie jemanden haben, der die Aufmerksamkeit nur auf sie richtet.» Diese gemeinsame Zeit habe in so vielen Bereichen eine positive Auswirkung auf die Entwicklung von Kindern, so die Programmleiterin von «Mit mir». Die Kinder würden durch solche Programme an Selbstbewusstsein gewinnen.

Zum Patenschaftsprojekt «mit mir»

In schwierigen Familiensituationen kommen Kinder teilweise zu kurz und sie bekommen zu wenig Aufmerksamkeit und Unterstützung durch die Eltern. Das Projekt «Mit dir» bringt Kinder zwischen drei und 12 Jahren seit 2003 mit freiwilligen Patinnen und Paten zusammen. Diese verbringen einen Teil ihrer Freizeit mit den Kindern und sind für sie da.

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