Celestini nach YB-Pleite: «Die Mentalität hat gestimmt, aber die technische Leistung war ungenügend»
Florian Vögeli
Es will einfach nicht sein: Der FCB muss weiter auf einen Auswärtssieg gegen YB warten. Der FCB verspielt eine Führung. Ein Eigentor von Mohamed Dräger verhilft YB zur Wende. Die Stimmen zur 3:2-Niederlage in Bern.
Nach zwanzig Minuten hat man das Gefühl, dass der erste Auswärtssieg gegen YB seit über acht Jahren durchaus möglich ist. Und, dass der Trainer mit Anton Kade anstelle von Leo Leroy in der Startelf ein goldenes Händchen bewiesen hat. Denn Kade ist es, der in der 19. Minute zur 1:0-Führung einnetzt. Doch spätestens mit der Einwechslung von Mohamed Dräger verlor das Händchen von Fabio Celestini ihren Glanz. «Es ist frustrierend. Diese Niederlage ist einfach ärgerlich», kommentiert Kade nach dem Spiel die Niederlage.
Auch Celestini findet deutliche Worte: «Am Ende war es zu wenig. Vor allem bei eigenem Ballbesitz haben wir zu viele Fehler gemacht. Gegen YB wird es sehr schwierig, wenn man nicht richtig Fussball spielen kann und ständig den Ball verliert. So konnten wir uns nicht aus ihrem Pressing befreien. Das war das ganze Spiel über das gleiche Problem.»
Eigentor führt zur Berner Wende
Aber der Reihe nach. Obwohl der FCB führt, ist YB in der ersten Halbzeit die klar bessere Mannschaft. Die Berner gewinnen die Zweikämpfe und erspielen sich die besseren Torchancen. Marwin Hitz (in der 7. Minute gegen Meschak Elia) oder die Latte (in der 14. Minute gegen Łukasz Łakomy) machen YB aber einen Strich durch die Rechnung. So bleibt es zur Pause bei der etwas glücklichen Basler Führung.
In der zweiten Halbzeit wird das Spiel ausgeglichener. Basel verpasst es, das 2:0 zu erzielen. Bei einem Lattenkopfball von Romario Baro nach einer Flanke von Xherdan Shaqiri fehlen in der 54. Minute nur wenige Zentimeter. Es ist die beste Basler Phase, die in der 64. Minute ein böses Ende nimmt. Filip Ugrinic trifft zum Ausgleich.
Das Spiel ist in der Folge umkämpft, bis Celestini in der 76. Minute einen verhängnisvollen Wechsel vornimmt. Für den sichtlich erschöpften Joe Mendes kommt Dräger ins Spiel. Nach Hüftproblemen ist es sein erstes Spiel in dieser Saison. Aber er ist die einzige sinnvolle Option, Mendes zu ersetzen. Fünf Minuten nach seiner Einwechslung unterläuft ihm dann der folgenschwere Fehler. Er will eine Flanke über das eigene Tor klären und trifft aber ins eigene Netz. Dabei hätte er den Ball auch passieren lassen können, denn hinter ihm stand ohnehin kein Berner.
«Sie haben verdient gewonnen!»
Die Wende für YB ist perfekt. Die Hoffnung auf ein Ende der langen Niederlagenserie der Basler scheint verflogen. Spätestens beim 3:1 in der 87. Minute, als der FCB in einen Berner Konter läuft. Umso ärgerlicher erscheint dieses Gegentor, weil Dominik Schmid nur zwei Minuten später nach einer Flanke von Shaqiri per Kopf auf 3:2 verkürzen kann. Doch mehr soll dem FCB trotz grossem Einsatz nicht gelingen.
Was den Einsatz seiner Spieler betrifft, will und kann Celestini seiner Mannschaft keinen Vorwurf machen: «Wir haben bis zum Schluss gekämpft. Die Mentalität hat gestimmt. Aber die technische Leistung war ungenügend, um zu gewinnen!» YB habe mehr Torchancen gehabt und sei insgesamt die bessere Mannschaft gewesen, so der Cheftrainer weiter. «Sie haben verdient gewonnen!»
Kade richtet den Blick schon wieder nach vorne: «Wir dürfen die Köpfe nicht hängen lassen. Schliesslich haben wir gegen einen Champions League-Teilnehmer ein gutes Spiel gemacht. Jetzt müssen wir gegen Winterthur wieder so spielen beim letzten Aufeinandertreffen. Dann ist die Stimmung wieder gut!» Mit dem Heimspiel gegen den FC Winterthur kann der FCB bereits in wenigen Tagen wieder auf die Siegerstrasse zurückkehren. Die guten Erinnerungen an den 6:1-Sieg vom letzten Wochenende dürften trotz der Niederlage in Bern noch sehr präsent sein.
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Sonnenliebe
❤️💙❤️💙
Sonnenliebe
Das Goal von Schmid hat gezeigt, dass die Moral da war und auch dass der FCB nicht aufgegeben hat, leider hatten sie nicht mehr genügend Zeit für den Ausgleich.