
Dramatische Waldbrände in Hawaii: Anwohner stürzen sich zur Rettung ins Meer
Baseljetzt
In Hawaii spitzt sich die Lage wegen starker Busch- und Waldbrände auf der Insel Maui zu. Die Brände auf der Insel seien «in keiner Weise» eingedämmt. Mindestens sechs Menschen sind ums Leben gekommen.
Dichter Rauch hängt über dem Urlaubsparadies, ein Küstenstreifen von Maui steht in Flammen, Teile der gewöhnlich üppig-grünen Insel sind schwarz verkohlt. Es sind schockierende und seltene Bilder aus Hawaii von verheerenden Busch- und Waldbränden. Mindestens sechs Menschen sind ums Leben gekommen, doch die Zahl der Opfer könnte noch steigen, sagte der Bürgermeister des Bezirks Maui, Richard Bissen, am Mittwoch. Mindestens 20 Personen hätten Verbrennungen erlitten. Viele Gebäude seien «bis auf den Boden» abgebrannt. Das ganze Ausmass der Schäden sei noch nicht absehbar.
Reisende sollen Insel schnellstmöglich verlassen
Hawaiis Gouverneur Josh Green sprach von einer «schrecklichen Katastrophe». Von Reisen nach Maui wurde abgeraten. «Dies ist kein sicherer Ort», warnte die stellvertretende Gouverneurin Sylvia Luke. Per Notfall-Erklärung wollten sie Touristen fernhalten. Der Bezirk Maui rief am Mittwoch Reisende auf, die Insel so schnell wie möglich zu verlassen. Es gebe freie Sitze auf Flügen vom Flughafen Kahului im Osten der Insel. Reisende müssten aber zuvor die Fluggesellschaften anrufen und reservieren. In West Maui gebe es allerdings weiter keinen Strom und auch keine Mobilfunk- oder Festnetzverbindungen.
Augenzeugen beschrieben apokalyptische Szenen in dem am schwersten betroffenen Küstenort Lahaina, gewöhnlich ein malerisches Touristenziel im Westen von Maui. Auf der Flucht vor schnell um sich greifenden Flammen seien Menschen ins Meer gesprungen. Die Küstenwache teilte später laut CNN mit, dass mehr als ein Dutzend aus dem Wasser gerettet wurden. Mehr als 271 Gebäude seien von den Flammen erfasst worden. «Wir haben kein Lahaina mehr, es ist weg», zitierte der US-Sender CNN einen Einwohner.
Hurrikan Dora verschlimmert die Lage
Heftige Sturmböen liessen die Bekämpfung der Flammen aus der Luft am Dienstag zunächst nicht zu. Am Mittwoch brannte es noch an drei Stellen auf Maui. Feuer wüteten auch auf der östlich gelegenen Nachbarinsel Hawaii, der grössten Insel des gleichnamigen Bundesstaats.
Mitverantwortlich für die rasch um sich greifenden Brände sei der Hurrikan Dora, der südlich der Inseln des US-Bundesstaats vorbeiziehe, so die Behörden. US-Präsident Joe Biden hat dem Bundesstaat Hawaii Hilfe der Regierung zugesagt. Die Nationalgarde und die Marine stehe den Einsatzteams zur Seite. Das Verkehrsministerium werde dabei helfen, Urlauber von Maui auszufliegen, hiess es in einer Mitteilung. (sda/lef)
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