Drei Szenarien für die CS, die der Bundesrat verwarf
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CS-Übernahme
Schweiz

Drei Szenarien für die CS, die der Bundesrat verwarf

20.03.2023 07:30 - update 20.03.2023 15:48

Baseljetzt

Innert weniger Tage wurde der Untergang der CS besiegelt. Ebenso schnell musste der Bundesrat die beste Lösung für das Debakel finden. Diese drei Szenarien verwarf er.

Der Bundesrat hat nach eigenen Angaben drei weitere Szenarien rund um die schlingernde Grossbank Credit Suisse geprüft. Darunter war eine vorübergehende Verstaatlichung oder eine staatliche Liquiditätshilfe. Mit dem nun getroffenen, vom Staat begleiteten aber privaten Aufkauf durch die UBS, seien die Risiken am kleinsten, erklärte die Landesregierung am Sonntag.

Option 1: Staatliche Liquiditätshilfe

Als Option diskutierte der Bundesrat laut Mitteilung auch eine staatliche Liquiditätshilfe für die zwar gut kapitalisierte, aber im Markt angeschlagene CS. Die Aussichten wären aber höchst ungewiss gewesen, ob sich so das Vertrauen der Finanzmärkte wieder hätte herstellen lassen.

Option 2: Vorübergehende Verstaatlichung

Auch eine vorübergehende Verstaatlichung (Temporary Public Ownership) wurde laut Finanzministerin Karin Keller-Sutter in Betracht gezogen. Es sei nicht von Anfang an klar gewesen, dass der Zusammenschluss von UBS und CS zustande komme, sagte die FDP-Bundesrätin am Sonntag in Bern vor den Medien.

Eine zeitweilige Übernahme der Grossbank durch den Bund hätte laut Keller-Sutter aber ein enormes Risiko für die Steuerzahlerinnen und -zahler bedeutet. Angesichts der schliesslich real bestehenden Möglichkeit einer privaten Übernahme sei diese Option schliesslich verworfen worden.

Option 3: Konkurs der CS

Ein weiteres Szenario wäre der Konkurs der Credit Suisse gewesen. Ein solcher hätte laut dem Bundesrat aber unabsehbare Folgen für die schweizerische Volkswirtschaft und das globale Finanzsystem gehabt.

Der Konkurs einer systemrelevanten Bank hätte das Zahlungssystem der Schweiz gefährdet und destabilisiert, so der Bundesrat. Konsum und Investitionen in der Schweiz hätten sich wohl drastisch reduziert und die Volkswirtschaft wäre dadurch erheblich geschädigt worden.

Ein Konkurs würde nach Ansicht des Bundes das Vertrauen internationaler Kunden und Investoren in den Schweizer Finanzplatz erschüttern – mit anhaltenden Folgen für Arbeitsplätze, Wertschöpfung und Steuereinnahmen in der Schweiz.

Die Medienkonferenz vom Sonntagabend zum Nachschauen:

Quelle: YouTube

(sda/lef)

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