
Drei Tote nach Schüssen in Vétroz
Baseljetzt
Nach Schüssen in der Walliser Gemeinde Vétroz hat die Polizei in zwei Häusern drei Tote entdeckt. Die Opfer sind eine Frau und ein Mann – beide 55-jährig. Der gleichaltrige Täter brachte sich anschliessend in seiner eigenen Wohnung um.
Nach ersten Erkenntnissen drang der mutmassliche Schütze am Morgen in die Wohnung der Frau ein, wie Generalstaatsanwältin Béatrice Pilloud am Nachmittag vor den Medien in Sitten erklärte.
Die für den Bezirk zuständige Staatsanwaltschaft leitete ein Verfahren wegen eines Tötungsdelikts ein. Als Motiv steht eine private Auseinandersetzung im Vordergrund
Christian Varone, der Kommandant der Walliser Kantonspolizei, schilderte, dass der Notruf über Schüsse in Vétroz um 7.53 Uhr bei der Alarmzentrale eintraf. Eine in der Online-Ausgabe der Zeitung «Le Nouvelliste» zitierte Anwohnerin sprach von sechs bis sieben Detonationen.
Gebiete abgeriegelt
Nach dem Alarm rückte gemäss Varone ein Grossaufgebot aller verfügbaren Kräfte von Kantons-, Kriminal- und Gemeindepolizei aus. Darunter war auch die Eingreiftruppe, da diese Spezialisten immer aufgeboten werden, wenn Schüsse fallen.
Erste Patrouillen riegelten das Gebiet um die Post ab. Gegen 8.40 Uhr fanden die Polizeikräfte die beiden Opfer in der Wohnung und sicherten den Tatort. Kurz nach dem Fund sperrte die Polizei die Umgebung der Wohnung des mutmasslichen Täters ab. Als Beamte um 10 Uhr in die Wohnung eindrangen, fanden sie den Einheimischen erschossen vor.
Wie er war auch die getötete Frau in Vétroz wohnhaft. Gemeindepräsident Olivier Cottagnoud zeigte sich über die Tat erschüttert. Die 55-Jährige war seinen Angaben zufolge bei der Gemeinde angestellt.
Sowohl der mutmassliche Schütze als auch die Frau seien «Kinder der Gemeinde» gewesen, gut integriert und im Dorfleben engagiert. Zwei Trauerfamilien würden im Dorf zurückbleiben, fügte Cottagnoud an.
Keine Waffe auf Täter registriert
Nach Angaben des Polizeikommandanten war der Schütze polizeilich nicht bekannt. Er habe zwar einen Waffenerwerbsschein beantragt und auch erhalten. Eine Waffe sei auf ihn aber nicht registriert, erklärte Christian Varone. Woher die Tatwaffe stammt, ist Gegenstand der Ermittlungen.
Während des Polizeieinsatzes war die Strasse durch das Unterwalliser Dorf vorübergehend gesperrt. Die Polizei teilte zwischenzeitlich mit, für die Bevölkerung bestehe keine Gefahr.
Die Gemeinde Vétroz liegt im französischsprachigen Teil des Kantons Wallis. Sie ist durch Rebberge am Sonnenhang des Rhonetals geprägt und zählt über 6000 Einwohnerinnen und Einwohner. (sda/tme)
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