Druck auf Thailand und Kambodscha wächst vor Treffen
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Druck auf Thailand und Kambodscha wächst vor Treffen

28.07.2025 06:54 - update 28.07.2025 08:49

Baseljetzt

Kurz vor einem Treffen der Regierungschefs von Thailand und Kambodscha in Malaysia wächst der internationale Druck auf die Konfliktparteien.

Es gehe darum, «eine sofortige Waffenruhe zu erreichen», schrieb US-Aussenminister Marco Rubio auf X. Zwischen den beiden Nachbarländern waren am Donnerstag schwere Kämpfe an der Grenze entbrannt. Es gibt Tote und Verletzte auf beiden Seiten, Zehntausende Menschen sind auf der Flucht. Seit der Nacht wurden erneut schwere Gefechte gemeldet.

Vertreter des US-Aussenministeriums seien in Malaysia vor Ort, um die Friedensbemühungen zu unterstützen, erklärte Rubio weiter. Sowohl US-Präsident Donald Trump als auch er selbst stünden mit den jeweiligen Amtskollegen in beiden Ländern in Kontakt und beobachteten die Lage sehr genau. «Wir wollen, dass dieser Konflikt so schnell wie möglich endet», betonte Rubio. Beide Seiten werfen sich seit Beginn der Gefechte vor, die Gewalt ausgelöst zu haben. Trump sagte am Sonntag vor Journalisten, beide Länder wollten unbedingt eine Einigung erzielen.

Treffen am Nachmittag

Das Treffen zwischen Kambodschas Regierungschef Hun Manet und Thailands Übergangsministerpräsident Phumtham Wechayachai soll am Nachmittag (Ortszeit) in Putrajaya stattfinden. Malaysia hat in diesem Jahr den Vorsitz der südostasiatischen Staatengemeinschaft Asean. Ministerpräsident Anwar Ibrahim hatte schon kurz nach Beginn der Kämpfe mit seinen Amtskollegen aus Thailand und Kambodscha gesprochen und sich als Vermittler angeboten.

Beide Seiten bestätigten, dass an dem Treffen auch Vertreter Chinas teilnehmen. Hun Manet schrieb auf Facebook: «Ich werde die kambodschanische Delegation zu einem Sondertreffen in Kuala Lumpur führen, das von Malaysia ausgerichtet und von den USA mitorganisiert wird, unter Beteiligung Chinas.»

Trump hatte bereits am Samstag mit beiden Regierungschefs telefoniert und danach auf der Plattform Truth Social geschrieben: «Sie haben zugestimmt, sich unverzüglich zu treffen und schnell eine Waffenruhe und letztendlich FRIEDEN auszuarbeiten!» Er fügte hinzu, dass es keine Verhandlungen bezüglich seiner angedrohten Zölle geben werde, solange beide Staaten weiter kämpften. Trump hatte zuvor angekündigt, die beiden Länder Anfang August mit Zöllen in Höhe von 36 Prozent belegen zu wollen.

Derweil steigt die Zahl der in Thailand lebenden Kambodschaner, die mit ihren Habseligkeiten bepackt zurück in die Heimat wollen. Aus dem Verteidigungsministerium in Phnom Penh hiess es, mehr als 400’000 Arbeitsmigranten hätten bereits die Grenze überquert, weil sie sich in Thailand nicht mehr sicher fühlten.

König sagt Geburtstagsfeiern ab

Derweil hat Thailands König Maha Vajiralongkorn die offiziellen Feierlichkeiten anlässlich seines 73. Geburtstags abgesagt, wie der Sender Thai PBS berichtete. Die Feiern sollten bis Dienstag dauern. Die Entscheidung sei getroffen worden, weil «die Regierung, das Militär und alle Bereiche der Gesellschaft angesichts der anhaltenden Grenzkonflikte ihre Bemühungen auf den Schutz der nationalen Souveränität, die Verteidigung des Landes und die Gewährleistung der Sicherheit der Bevölkerung konzentrieren müssen», hiess es. (sda/jwe)

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