Viel eingenommen, viel ausgegeben. So einfach lässt sich die Transferperiode des FC Basel beschreiben. Wer sind aber diese Akteure, die neu für den FCB spielen?

Amdouni, Diouf, Pelmard, Burger. Der FC Basel hat in dieser heissen Transferperiode einen ordentlichen Aderlass erlebt. Von der Startaufstellung des Conference-League-Halbfinal-Rückspiels sind genau noch vier Spieler beim FCB.

Was der FCB aber auch hat: Viele neue Gesichter. Ganze 16 Spieler streifen sich in dieser Saison das Dress über, die im letzten Jahr noch nicht im Joggeli zu Hause waren. Zu 13 Neuverpflichtungen gesellen sich drei Nachwuchsspieler, die den Sprung in die erste Mannschaft geschafft haben.

Viele junge Neuzugänge

Auf den ersten Blick ist es ein Ebenbild des letzten Sommers. Bereits damals war die Fluktuation im Kader gross, heuer scheint sie aber neue Dimensionen angenommen zu haben.

Was auffällt: Viele der Neuzugänge sind wieder sehr jung. Dennoch scheint der FC Basel auch das Ziel zu verfolgen, den Age-Gap verringern zu wollen. Denn mit Jovanovic, Dräger und Schmid wurden durchaus erfahrenere Spieler verpflichtet. Somit scheint die Vereinsführung gewillt, den Mix der Startelf etwas gesunder gestalten zu wollen.

Wie aber bereits im letzten Jahr wird der FCB ein praktisch ausgewechseltes Team stellen. Man darf gespannt sein, wie sich diese Saison entwickeln wird.

Baseljetzt stellt dir die Transfers im Detail vor.

Finn van Breemen, 20 (ADO Den Haag)

Der 20-jährige Holländer war der erste FCB-Sommertransfer. Van Breemen ist vom holländischen Zweitligisten ADO Den Haag gekommen. Sein Einstand bisher in Rotblau kann als durchwachsen bezeichnet werden. In den ersten Partien fällt er mit offensiver Power und einem Tor auf. Leistet sich aber auch immer wieder individuelle Fehler, die zu gefährlichen Gegenstössen oder Toren führen. Wird hinter Barisic wahrscheinlich die Backup-Position in der Innenverteidigung einnehmen.

Jonathan Dubasin, 23 (Albacete Balompié)

Früh im Transfersommer verstärkte der FCB seine Offensive mit Jonathan Dubasin. Der 23-jährige Belgier stiess Anfang Juli aus der zweiten spanischen Liga von Albacete Balompié zum FC Basel und wurde mit einem Vierjahresvertrag ausgestattet. Dubasin wurde in Katalonien geboren und in Spanien zum Profifussballer ausgebildet. Der 1,80 Meter grosse Flügelspieler kam bislang in einem Pflichtspiel für Rotblau zum Einsatz: Beim Saisonauftakt in St. Gallen stand Dubasin in der Startelf. Der Belgier erlitt aber eine Bänderverletzung und fällt deshalb bis auf Weiteres aus.

Thierno Barry, 20 (SK Beveren)

Was für ein Einstand. Der letztjährige Topscorer der zweiten belgischen Liga erzielte in zwei Spielen ein Tor und kassierte zwei Mal Rot. Prädikat: sehr unglücklich aber auch umtriebig. Muss sich in Basel noch akklimatisieren, wird seine Chance aber sicher noch erhalten.

Dominik Schmid, 25 (Grasshoppers)

Der verlorene Sohn ist heimgekehrt. Nach der FCB-Jugend in der ersten Mannschaft keinen Platz gefunden, hat er seinen Weg via GC zurück ans Rheinknie gefunden. Kann in der Verteidigung und im zentralen Mittelfeld agieren und schliesst nicht nur dort eine Lücke. Mit seinem Alter ist er einer der Wenigen, der den krassen Übergang zwischen den vielen jungen und den erfahrenen Spielern in der Mannschaft ein wenig bricht.

Gabriel Sigua, 18 (Dinamo Tiflis)

Ein weiteres junges Talent, das zuoberst auf der Transferliste von Heiko Vogel gestanden hat. Der kreative Mittelfeldspieler zeigte bereits an der U-21-EM sein können unter Georgiens Trainer Willy Sagnol. Könnte sich die Rolle des Lenkers und Denkers im Mittelfeld mit Yusuf Demir teilen.

Maurice Malone, 22 (FC Augsburg)

Üble Sache, Maloney. Die stimme von Sprecher Michael Schacht hallt noch so manchem in den Ohren. Nach dem misslungenen Saisonstart muss sich Fast-Namensvetter Maurice Malone einer üblen Situation annehmen und mithelfen, diese wieder in die richtigen Bahnen zu lenken. Vorzüglich wird der 22-Jährige Deutsch-Amerikaner auf der Ndoye-Position die rechte Aussenbahn rauf- und runterwirbeln.

Yusuf Demir, 20 (Galatasaray)

Unter den Neuzugängen ist Demir wohl der bekannteste Name. Dem Österreicher wurde eine grosse Karriere vorausgesagt, richtig durchgesetzt hat er sich aber weder beim FC Barcelona, noch bei Galatasaray. Es darf zwar nicht vergessen werden, dass er bei beiden Stationen aufgrund von Vertragsklauseln oder Kontingentproblemen nicht sehr viel Einsatzzeit erhalten hatte. Dennoch bedeutet die Leihe für ihn auch, dass er in Basel seine Karriere neu lancieren kann. Und vielleicht kann er ja dieses Puzzleteil im Spiel des FCB werden, das seit Matias Delgado so schmerzlichst vermisst wird. Ein kreativer Denker und Lenker, der mit Unerwartetem aufblitzen kann.

Djordje Jovanovic, 24 (Maccabi Tel Aviv)

Eine Kante vorne drin. Einer der die Bälle halten und verteilen kann. Ein Element, das in den ersten Saisonspielen merklich gefehlt hat. Der 1.87 Meter grosse serbische Nationalstürmer könnte die Lösung für dieses Problem sein. Feierte zudem einen Einstand nach Mass: Ein Penaltytreffer und eine Torvorlage beim Cupspiel gegen Saint-Blaise.

Adrian Leon Barisic, 22 (NK Osijek)

Und noch eine Kante. Barisic, bosnischer Nationalspieler wird als Stamminnenverteidiger gehandelt. Mit seiner Körpergrösse und Verdrängungsmasse ergänzt er die FCB-Verteidigung sehr gut. Könnte schon bald die Super-League-Stürmer das Fürchten lehren und somit auch Goalie Marwin Hitz etwas mehr entlasten. Soll für mehr Stabilität in der Defensive und Kopfballgefahr in der Offensive sorgen.

Mohamed Dräger, 27 (Nottingham Forrest)

Ein weiterer Nationalspieler für den FCB. Einer, der die Super League kennt und gleichzeitig auch das Age-Gap weiter schliesst. Mohamed Dräger, tunesischer Nationalspieler, war mit Tunesien an der Weltmeisterschaft in Katar. Und verbrachte auch einige Zeit an den FC Luzern ausgeliehen. Der Rechtsverteidiger soll die Stürmer mit Flanken beliefern und kann auch in der Offensive eingesetzt werden. Als gebürtiger Freiburger ist er zudem mit der Region vertraut.

Juan Gauto, 19 (Atlético Huracán)

Der Argentinier wird seine ersten Schritte in Fussballeuropa am rheinknie machen. Und bringt trotz seines jungen Alters bereits einiges an Erfahrung mit: 50 Ligaspiele in der höchsten argentinischen Spielklasse stehen ihm bereits zu Buche. Der Nachwuchsnationalspieler ist in der Offensive polyvalent einsetzbar.

Renato Veiga, 20 (Sporting Lissabon)

Ein weiterer Defensivspieler für Rotblau. Bereits beim FC Augsburg Bundesligaluft geschnuppert, war er auch Kapitän der portugiesischen U-20-Nationalmannschaft. Er kann in der Basler Defensive auf mehreren Positionen spielen.

Junior Zé, 17 / Leon Avdullahu, 19 / Axel Kayombo, 17 (eigener Nachwuchs)

Gleich drei Spieler wurden aus der U21 in die erste Mannschaft hochgezogen. Die drei sind im Mittelfeld zu Hause, Avdullahu eher defensiv, während Zé und Kayombo Flügelspieler sind. Sie werden in dieser Saison erstmals ein wenig Super-League-Luft schnuppern können.