Economiesuisse-Präsident: Schweiz muss Zuwanderung steuern können
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Schutzmassnahmen
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Economiesuisse-Präsident: Schweiz muss Zuwanderung steuern können

18.12.2024 07:29 - update 18.12.2024 08:00

Baseljetzt

Die Schweiz müsse die Möglichkeit haben, die Zuwanderung selber zu steuern, wenn diese «Grenzen überschreitet». Ohne eine solche Schutzmassnahme werde das Vertragspaket mit der EU, laut Econonomiesuisse-Präsident Christoph Mäder, kaum mehrheitsfähig.

«Die Schweiz profitiert stark von der Personenfreizügigkeit, und wir wollen sie erhalten», sagte Mäder im Interview mit der «Neuen Zürcher Zeitung» vom Mittwoch. Nur schon wegen der demografischen Entwicklung werde die Schweizer Wirtschaft auch in Zukunft auf Fachkräfte aus dem Ausland angewiesen sein. «Die Zuwanderung, wie wir sie in den vergangenen Jahren gesehen haben, ist allerdings zu stark», gibt er zu bedenken.

Ein wichtiger Grund für die Ängste und die negativen Assoziationen liegt seiner Meinung nach bei der Asylmigration. Die Probleme im Vollzug des Asylwesens würde die Zuwanderungsdiskussion belasten. Die derzeitige Wirtschaftsmigration habe weder mit dem Arbeitsmarkt noch mit dem ursprünglichen Kern des Asylwesens viel zu tun. Doch sie verstärke den Druck auf die Ressourcen und präge die Diskussion über Zuwanderung, kritisiert er.

Allerdings: «Ohne die regulären Arbeitskräfte aus dem Ausland wäre die Schweiz kaum betriebsfähig. Ich denke, die Bevölkerung weiss das», betont Mäder. Zur Steuerung der Zuwanderung zeigte er sich skeptisch gegenüber einer Zuwanderungsgebühr, die er als bürokratisch und ineffizient einschätzte.

Weiter sah der Econonomiesuisse-Präsident die Wirtschaftsvertreter in der Pflicht, die Sorgen und Ängste der Menschen ernstzunehmen. «Aber das ist eine Anstrengung, die die Wirtschaft nicht allein stemmen kann. Die Infrastruktur ist nicht auf so viele Menschen ausgelegt, hier braucht es dringend Investitionen», sagte Mäder weiter. (sda/lab)

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18.12.2024 17:58

skywings2

Ich geniesse es wenn beim meinem Spitalaufenthalt Pflegpersonal nach meinem Wohl fragt und der Zimmerboden und die Toilette gereinigt werden ; im Restaurant und Hotel bedient werde, Strassen gebaut und gereinigt werden, mein Müll abgeholt wird, Früchte-und Gemüse geerntet wird, Tankstellenshops offen sind, Päckli und Briefe verteilt werden, Plätze und Pärke geputzt werden, die gesamte Lebensmittelindustrie funktioniert. Wer das nicht will kann gegen Zuwanderung sein.

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18.12.2024 16:24

seppertonni

Arbeitskräftemangel ist sie grösste Lüge des 21. Jahrhunderts und ihr fallt alle aufs gleiche Narrativ rein…

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