Ein Drittel der Schweiz hat Diskriminierung oder Gewalt erlebt
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Befragung
Schweiz

Ein Drittel der Schweiz hat Diskriminierung oder Gewalt erlebt

09.02.2023 09:44 - update 09.02.2023 10:14
Lea Meister

Lea Meister

Die Erhebung «Zusammenleben in der Schweiz», die alle zwei Jahre vom Bund durchgeführt wird, zeigt: Die Mehrheit der Bevölkerung stuft Rassismus als aktuelles und ernstzunehmendes Problem ein.

Jede dritte in der Schweiz lebende Person ist nach eigenen Angaben von Diskriminierung und Gewalt betroffen. Dies ergab die Erhebung «Zusammenleben in der Schweiz», die vom Bundesamt für Statistik im Auftrag der Fachstelle für Rassismusbekämpfung und dem Staatssekretariat für Migration durchgeführt wird.

Bei der Mehrheit handelt es sich um rassistische Motive rund um die Nationalität (50%), die Hautfarbe, körperliche Merkmale (19%), Religion (17%) oder die ethnische Herkunft (15%). Überdurchschnittlich stark betroffen sind dabei Menschen mit Migrationshintergrund. 40 Prozent geben an, betroffen zu sein.

Negative Stereotype halten sich hartnäckig

Besonders hoch ist die Zahl bei den 15-24-Jährigen. Über 50 Prozent geben an, Diskriminierung und Gewalt erfahren zu haben. Der Anteil der Betroffenen in dieser Altersgruppe hat gegenüber 2020 um 6 Prozent zugenommen.

Während die Erhebung laut der Fachstelle für Rassismusbekämpfung darauf hinweist, dass die negativen Einstellungen gegenüber Gruppen und Minderheiten leicht abnehmen, halten sich negative Stereotype gegenüber Muslim:innen, aber auch Jüd:innen hartnäckig.

Einig ist sich die Mehrheit der Schweizer Wohnbevölkerung (60 %) über die Tatsache, dass Rassismus in der Schweiz ein aktuelles und ernstzunehmendes Problem ist. Bei den 15-24-Jährigen sind sich 2022 47 Prozent einig darüber, dass die Massnahmen zur Rassismusbekämpfung nicht ausreichen.

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10.02.2023 10:13

mil1977

Intoleranz soll kein Platz in der Gesellschaft haben. Das ist eben der Fehler. In Singapur gibt es null Toleranz gegenüber Verschmutzung von Strassenplätzen. Wer hier mit dem Fahrrad auf dem Fussgängerweg fährt zahlt etwa 700 Fr. Wer mit Drogen handelt verliert sein Leben und verlässt das Land durch den Schornstein. In Singapur kann man problemlos zu jeder Tages- und Nachtzeit zu Fuss durch die Stadt gehen. So einfach ist das.

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