
Ein gelungener wechsel- und verwechslungsreicher Abend
Maximilian Karl Fankhauser
«My Maa schafft dehei», ein Stück, das Häbse bereits vor 20 Jahren aufgeführt hat. Am Donnerstag hat die Premiere der zeitgemässen Version stattgefunden. Ein humorvoller Abend.
«Wenn ich denn mitem Maserati uffe Golfplatz fahr, wär lacht denne zletscht?» Diese berechtigte Frage stellt Bruno Puder seinem Freund Teddy Unsicher auf die Anmerkung, ob es ihn nicht stören würde, dass er Hausmann sei. Und, dass seine Frau die Firma leitet und das Geld nach Hause bringt. Auf die Frage Puders gibt es eine ganz einfache Antwort: Das Publikum. Denn am Donnerstagabend fand im «Kulturhuus Häbse» die Premiere des Stücks «My Maa schafft dehei» statt.
Zeitgemässe Anpassung eines 20-jährigen Stücks
Mittendrin: Das Basler Kultururgestein Hansjörg (Häbse) Hersberger. Einerseits stammt die Verbaseldeutschung des englischen Stücks aus seiner Feder, welches vor rund 20 Jahren uraufgeführt wurde. Auch die zeitgemässe Anpassungen hat Häbse selbst vorgenommen. Andererseits zeigt er mit seiner Figur des Bruno Puder auch, wo er sich am wohlsten fühlt. Mit viel Witz und Schalk auf der Bühne.
«My Maa schafft dehei» ist ein Stück, das den Zeitgeist trifft. Das sieht auch Häbse selbst so. «Vor zwanzig Jahren war die Rollenverteilung noch eine andere. Das schöne am Stück ist, dass wir es so umschreiben konnten, dass es auch nichts schadet, wenn der Mann zu Hause bleibt.» Denn das sei heute ja mittlerweile auch normal.
So passiert es auch bei der Familie Puder. Mann Bruno treibt die Kosmetikfirma fast an den Rand des Ruins, während Frau Laura (Nicole Loretan) den Haushalt immer weniger im Griff hat. So entscheiden sie sich, dass sie einen Rollentausch vornehmen. Weil das Geschäft unter Lauras Leitung plötzlich richtig gut läuft, verkommt Bruno plötzlich zum Langzeithausmann.
Bruch mit veralteten Rollenbildern
Das Stück lebt vom Wechsel- und Verwechslungsspiel. Eine typische Häbse-Produktion also, wie auch die Zuschauer nach der Vorführung finden. Die Protagonistinnen und Protagonisten haben alle irgendwie eine Verbindung miteinander. Und auch Bruno merkt schnell, wie langweilig es sein kann, alleine zu Hause bleiben müssen. Spätestens dann, als der Versicherungsagent und spätere Freund Teddy Unsicher (Dani von Wattenwyl) ihn beim ersten Aufeinandertreffen für Frau Puder hält. Er spricht ihn nämlich mit «Schätzeli» an. Beim expliziten «E liebe Gruess and Laura» fällt es ihm dann nach einer Denkpause wie Schuppen von den Augen.
Es wird mit veralteten Rollenbildern gebrochen, ist humoristisch unterlegt und passt auch in die heutige Zeit. So sehen es auch die Zuschauenden, die die Vorstellung mit tosendem Applaus quittierten. Und auch Häbse selbst kann auf einen gelungenen Abend zurückschauen. «Ich stehe mittlerweile seit vielen Jahren auf der Bühne. Aber solche Abende bereiten mir immer eine grosse Freude.»
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