Ein Überlebender nach Flugzeugunglück in Indien gefunden
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Flugzeugabsturz
International

Ein Überlebender nach Flugzeugunglück in Indien gefunden

12.06.2025 18:44 - update 12.06.2025 21:51

Baseljetzt

Bei einem Flugzeugabsturz in Indien gab es mindestens 204 Tote. Das Flugzeug stürzte unmittelbar nach dem Start ab und kollidierte mit einem Wohnheim. Der Grund für den Absturz ist noch unklar.

An Bord waren 242 Menschen. Das Flugzeug der Gesellschaft Air India war in ein Gebäude gestürzt, unbestätigten Berichten zufolge kam kurz vor dem Unglück ein «Mayday»-Ruf aus dem Cockpit. Wie viele der Opfer am Boden in oder an dem Gebäude ums Leben kamen, blieb zunächst unklar.

Die Polizei habe im Flugzeug auf Platz 11 A einen Überlebenden gefunden, berichtete ein Polizeivertreter der indischen Nachrichtenagentur ANI. Er sei ins Krankenhaus gebracht worden. Weitere Überlebende in dem Flugzeug gab es nicht, teilt die Fluggesellschaft Air India mit. Der Polizeivertreter sagte, es könne zudem noch weitere Todesfälle geben – das Flugzeug sei in einem Wohngebiet abgestürzt.

Dabei traf es ein Wohnheim für Mediziner. Auf Videos war zu sehen, dass Teile des Flugzeugs das Gebäude durchbrachen. Trümmer lagen neben einem Essbereich mit stehen gebliebenen Tellern. Der indische Sender NDTV berichtete, mindestens fünf Medizinstudenten seien ums Leben gekommen, als ein Teil oder Teile der Unglücksmaschine auf ihre Unterkunft gefallen seien.

Rettungskräfte transportierten im Laufe des Tages zahlreiche mit weissen Tüchern bedeckte Leichen von der Absturzstelle ab. Der indische Premierminister Narendra Modi sprach von einer «Tragödie», die fassungslos mache. «In dieser traurigen Stunde» seien seine Gedanken bei allen Betroffenen.

Suche nach weiteren Überlebenden läuft

Er habe die Information erhalten, dass es zahlreiche Todesopfer gebe, teilte der indische Gesundheitsminister Jagat Prakash Nadda auf der Plattform X mit – ohne weitere Details zu nennen. Bilder sowie nicht verifizierte Videos vermittelten verheerende Eindrücke von der Unglücksstelle. Helfer suchten am Abend weiter nach Überlebenden. «Die verletzten Passagiere wurden von den örtlichen Behörden in die nächstgelegenen Krankenhäuser gebracht», sagte Air-India-Chef Campbell Wilson auf der Plattform X.

Der Flug AI171, eine Boeing des Modells 787 Dreamliner, sollte von Ahmedabad im indischen Bundesstaat Gujarat nach London-Gatwick fliegen und am Abend in England ankommen. Nur Sekunden nach dem Start stürzte die Maschine ab. An Bord waren Angaben der Fluggesellschaft zufolge Staatsbürger aus Indien, Grossbritannien, Kanada und Portugal. Für den Flug waren zwölf Crewmitglieder eingeteilt.

Grosse Anteilnahme: «Erschütternde» Bilder

Deutschlands Bundeskanzler Friedrich Merz nahm auf X Anteil. «Wir trauern mit den Familien und Angehörigen», schrieb er unter anderem. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier äusserte, «die Nachricht von dem verheerenden Flugzeugunglück am Flughafen von Ahmedabad, bei dem so viele Menschen ihr Leben verloren haben, hat mich zutiefst bestürzt.»

Der britische Premierminister Keir Starmer schrieb, die Szenen seien «erschütternd». Auch der britische König Charles III. liess sich über die aktuelle Entwicklung informieren. Er und seine Frau, Königin Camilla, seien zutiefst schockiert.

«Wir teilen Ihren Schmerz», schrieb EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. An Indiens Premier Modi gerichtet, betonte sie: «Europa ist in diesem Moment der Trauer mit Ihnen und dem indischen Volk solidarisch.»

Absturz unmittelbar nach dem Start

Nach Daten des Flugzeugtrackers «Flightradar24» war für den Flug die elf Jahre alte Maschine mit der Kennzeichnung VT-ANB eingeplant. Diese sollte um 13.10 Uhr im Westen Indiens starten und um 18.25 Uhr (jeweils Ortszeit) am Flughafen Gatwick landen. Ahmedabad ist eine der grössten Städte Indiens und liegt im Westen des Landes. Bei der Volkszählung 2011 lebten dort 5,6 Millionen Menschen.

Erste Daten des sogenannten ADS-B-Systems, das im Sekundentakt Daten zu Position, Geschwindigkeit und Flughöhe liefert, zeigen laut «Flightradar24», dass das Flugzeug bis auf eine barometrische Höhe von 625 Fuss (190 Meter) gestiegen war. Danach sei es mit einer Geschwindigkeit von 475 Fuss pro Minute gefallen.

Die Ursache für den Absturz war vorerst völlig unklar. Die Nachrichtenagentur PA zitierte Natarajan Chandrasekaran von den Air-India-Eigentümern, der von einem «tragischen Unfall» sprach. Das Hauptaugenmerk liege auf der Unterstützung aller betroffenen Menschen und Familien. (sda/jsa)

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