
Ein verrückter Fund! Ehrenamtlicher Mitarbeiter findet 45’000-jährigen Faustkeil
Lea Meister
In Füllinsdorf staunte man wohl nicht schlecht, als der ehrenamtliche Mitarbeiter George Sprecher einen Faustkeil fand. Dieser soll mindestens 45’000 Jahre alt sein und somit Neandertalern gehört haben.
Der Entdecker des Faustkeils, Georg Sprecher, lokalisierte bereits vor acht Jahren eine Siedlungsstelle im Oberholz bei Füllinsdorf. Seither soll er mehr als 1’000 Artefakte aus der Jungsteinzeit (um 4’000 v. Chr.) gefunden haben. Sein neuster Fund: Ein Faustkeil aus der mittleren Altsteinzeit. Ein Faustkeil ist ein «zweiseitig bearbeitetes Steinartefakt mit runder Basis und gegenüberliegender Spitze». Sie gehören zu den frühesten Werkzeugen der Menschheit. Das älteste archäologische Objekt aus dem Gebiet der heutigen Schweiz ist der Faustkeil, der vor über 50 Jahren in Pratteln gefunden wurde – er soll mindestens 300’000 Jahre alt sein.

Beim neuen und «sensationellen» Fund aus Füllinsdorf handelt es sich um ein sehr gut erhaltenes Stück, wie aus der Medienmitteilung der Archäologie Baselland hervorgeht. «Eine erste Analyse des gesamten Fundmaterials brachte weitere mittelpaläolithische Werkzeuge zum Vorschein, zum Beispiel einen Schaber aus Radiolarit (Sedimentgestein) und das Fragment eines so genannten Levalloiskerns aus Silex», heisst es darin. Damit sei klar, dass der Faustkeil nicht zufällig verloren ging, sondern von einem Rastplatz stammt, wo sich Neandertaler aufgehalten haben.
45’000 Jahre alt
Beim Fundort wurde anschliessend der Untergrund untersucht, um mehr über die Herkunft der Artefakte herauszufinden. Die Analyse des Bodens durch ein spezialisiertes Labor in Südfrankreich bestätigte das Alter des Faustkeils von mindestens 45’000 Jahren.


50 Kilometer vom Fundort entfernt wurden bei Grabungen im Jura mehrere Aufenthaltsplätze aus dieser Zeit dokumentiert. Die beiden Fundstellen könnten laut der Archäologie Baselland zusammenhängen. So wäre es beispielsweise möglich, dass eine Gruppe von Wildleuten auf ihren Wanderungen beide Orte aufsuchte. Zudem stammt das Rohmaterial des Faustkeils von Füllinsdorf von ebendieser Lagerstätte bei Alle, Noir Bois im Jura.
Der Faustkeil aus Füllinsdorf ist hierzulande bisher einzigartig, da aus dieser Zeit keine vergleichbaren Artefakte vorliegen. Auch die weiteren Faustkeil-Exemplare seien so selten, dass die sich «an einer Hand abzählen lassen».
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Stephanie_BS
die findet man in der ganzen region bei uns… das ist so gähn. grad wenn bauern den acker machen kann man einfach vorbeilaufen und aufsammeln…