
Ein Viertel weniger Exporte: Basler Logistikfirma leidet unter Trump-Zöllen
Sophie Jung
Die US-Zölle führen zu wirtschaftlicher Unsicherheit. Auch die Basler Logistikfirma Schneider Transport ist betroffen und muss Importrückgänge verzeichnen. Nach den ersten zwei Monaten wird eine Bilanz gezogen.
Das Wichtigste in Kürze
- Der weltweite Transportumsatz von Schneider Transport sinkt um bis zu sieben Prozent
- Unklare Zollpolitik erschwert Investitions- und Standortentscheidungen
- Produkte im mittleren Preissegment leiden stärker als Luxuswaren
Seit zwei Monaten gelten für Schweizer Importe in die USA Zölle von 39 Prozent. Nun werden die Auswirkungen in der Wirtschaft zunehmend spürbar, auch bei Basler Logistikfirmen.
«Der Zollschock hat uns nicht nur in der Schweiz, sondern weltweit erwischt», sagt Christoph Dietmann, Verkaufsleiter von Schneider Transport. Von China in die USA könne das Unternehmen aktuell ein Viertel Prozent weniger importieren. Weltweit sei ein Rückgang der US-Importe von sechs bis sieben Prozent zu verzeichnen. Auch die Schweizer Exporte in die USA seien eingebrochen, um rund fünf bis sieben Prozent, so Dietmann.
«Unsichere Kunden sind ein unsicheres Geschäft»
Besonders zu schaffen mache ihnen die Unsicherheit. Firmen könnten sich nicht darauf verlassen, dass die Zölle im Januar noch gleich sind. Das mache die Planung extrem schwierig, erklärt Dietmann. Entscheidungen über mögliche Verlagerungen von Produktionsstandorten würden dadurch verzögert, weil unklar sei, ob sich solche Schritte langfristig lohnen würden. «Das ist eine der schlimmsten Auswirkungen, die wir spüren», betont er.
«Unsichere Kunden sind ein unsicheres Geschäft». Immer mehr Firmen würden Kurzarbeit beantragen, teils befristet, teils unbefristet. «Wenn es der Wirtschaft schlecht geht, geht es den Transportfirmen in der Regel nicht viel besser».
«Wenn sie kämpfen, kämpfen wir mit»
Die Zölle treffen vor allem Unternehmen, die stark im US-Markt tätig sind. «Wenn sie kämpfen, kämpfen wir mit, denn wir sind ihr Dienstleister», so Dietmann. Nicht alle Branchen seien jedoch gleichermassen betroffen. Produkte im höheren Preissegment, wie beispielsweise Luxusuhren, würden die Zölle weniger spüren. «Der Konsument in den USA, der sich so eine Uhr leisten will, wird das tun – unabhängig von den Zöllen», erklärt Dietmann. Besonders hart treffe es hingegen austauschbare Produkte im mittleren Preissegment.
Selbst wenn Firmen ihre Produktion künftig in die USA verlagern sollten, würde das für Schneider Transport keinen gravierenden Einschnitt bedeuten. Die Strecken würden kleiner werden, der Transport von Produktion zu Kunde müsse aber trotzdem noch stattfinden, sagt Dietmann.
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skywings2
Meldet Euch doch bitte bei den CH Rechtsbürgerlichen. Ein Teil davon finden Trump toll.
Sonnenliebe
Das war leider vorauszusehen.