Israel von Raketenangriffen aus Gaza überrascht – mindestens 200 Todesopfer
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Nahostkonflikt
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Israel von Raketenangriffen aus Gaza überrascht – mindestens 200 Todesopfer

07.10.2023 08:23 - update 07.10.2023 20:45

Baseljetzt

Bei den Grossangriffen aus dem Gazastreifen auf Israel sind mindestens 200 Menschen ums Leben gekommen. Dies berichteten israelische Medien am Samstag unter Berufung auf medizinische Kreise.

Mehr als 1100 weitere seien verletzt worden, teilte der israelische Rettungsdienst Zaka am Samstagabend mit. Die israelische Luftwaffe beschoss als Reaktion auf die massiven Attacken Ziele der Hamas im Gazastreifen. Dabei starben mindestens 232 Menschen und knapp 1700 wurden verletzt, wie das Gesundheitsministerium im Gazastreifen bekannt gab.

Die im Gazastreifen herrschende islamistische Hamas hatte am Samstag Tausende Raketen auf Israel abgefeuert. Gleichzeitig drangen bewaffnete Palästinenser über Land, See und Luft nach Israel vor. Mehrere Israelis wurden nach Militärangaben in den Gazastreifen verschleppt.

Die Hamas wird von EU, USA und Israel als Terrororganisation eingestuft. Die Kampfhandlungen dauerten am Abend weiter an. Auf mehrere Städte, darunter die Küstenmetropole Tel Aviv, gab es am Abend heftige Raketenangriffe mit mehreren Verletzten.

Raketen auf eine Beduinenstadt

Der Bürgermeister von Kuseife teilte mit, dass es bei mehreren Raketeneinschlägen in der Stadt mindestens vier Tote und mehrere Verletzte gegeben habe. Kuseife, eine Beduinenstadt im Süden Israels, liegt etwa 65 Kilometer vom Gazastreifen entfernt.

Auch in der Küstenmetropole Tel Aviv wurde nach Armeeangaben ein Haus getroffen. Es war zunächst unklar, ob es dabei Verletzte gab. Der Rettungsdienst rief wegen eines Mangels an Blutkonserven zu dringenden Blutspenden im Ichilov-Krankenhaus in Tel Aviv auf. Sanitäter berichteten ausserdem von Verletzten bei den Raketenangriffen im Bereich der Ortschaften Aschkelon, Gedera und Javne.

Mobilisierung von Reservisten

Der massive Angriff aus dem Gazastreifen kam unerwartet. Die Lage besonders im besetzten Westjordanland hatte sich allerdings zuletzt wieder zugespitzt. Seit Donnerstag waren dort vier Palästinenser bei eigenen Anschlägen oder Konfrontationen mit der Armee getötet worden. Der israelische Verteidigungsminister Joav Galant hat am nach den Agriffen nun die Mobilisierung von Reservisten genehmigt und den Kriegszustand erklärt. «Bürger Israels, wir sind im Krieg», sagte der Ministerpräsident Benjamin Netanjahu in einer Videobotschaft aus dem Militärhauptquartier in Tel Aviv.

Die Sicherheitslage in Israel und dem Westjordanland ist seit langem angespannt. Seit Jahresbeginn wurden 27 Israelis, eine Ukrainerin und ein Italiener bei Anschlägen getötet. Im selben Zeitraum kamen mehr als 200 Palästinenser bei israelischen Militäreinsätzen, Konfrontationen oder nach eigenen Anschlägen ums Leben.

Israel hatte 1967 das Westjordanland und Ost-Jerusalem erobert. Die Palästinenser beanspruchen diese Gebiete für einen unabhängigen Staat Palästina mit dem arabisch geprägten Ostteil Jerusalems als Hauptstadt.

Immer wieder gewaltsame Proteste

An der Gaza-Grenze war es im vergangenen Monat mehrfach zu gewaltsamen Protesten gekommen. Dabei wurden auch Sprengsätze auf Soldaten geworfen, mehrere Palästinenser wurden durch Schüsse verletzt. Die israelische Luftwaffe griff angesichts der Vorfälle mehrmals Posten der im Gazastreifen herrschenden militanten Palästinenserorganisation Hamas an.

Im Gazastreifen leben mehr als zwei Millionen Menschen nach UN-Angaben unter sehr schlechten Bedingungen. Die von EU, USA und Israel als Terrororganisation eingestufte Hamas hatte 2007 gewaltsam die alleinige Macht an sich gerissen. Israel verschärfte daraufhin eine Blockade des Küstengebiets, die von Ägypten mitgetragen wird. (sda/mal)

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12.10.2023 10:11

mil1977

Nach der Operation in Gaza kann Israel seine Soldaten in die Schweiz senden. Dann würde wenigstens jemand hier für Sicherheit vor den aggressiven Muslimen sorgen.

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