Eine nicht aktivierte Telefonnummer erschwert den Birsfelder Wahlkampf
©Bilder/Montage: Baseljetzt
Gemeinderat
Baselland

Eine nicht aktivierte Telefonnummer erschwert den Birsfelder Wahlkampf

24.01.2024 05:32 - update 24.01.2024 08:56
Maximilian Karl Fankhauser

Maximilian Karl Fankhauser

Vier Parteilose kandidieren für den Gemeinderat in Birsfelden und setzten eine Telefonnummer aufs Wahlplakat. Wenn man sich dort meldet, landet man in der Innerschweiz. Nun müssen die Plakate überklebt werden.

«077 het si gseit». Ein wenig abgewandelt und nicht im Ansatz so erfolgreich wie der Nummer-1-Hit von Lo & Leduc wird sich die nachfolgende Geschichte lesen.

In Birsfelden kandidieren nämlich vier Junge, Parteilose für den Gemeinderat. Im Kartonwald der baselstädtischen Nachbargemeinde sticht ihr Wahlplakat heraus. Nicht nur wegen der vergleichsweise jungen Kandidierenden. Darauf findet sich unter anderem auch eine Telefonnummer. «Wir wollen rund um die Uhr für Fragen erreichbar sein», sagt Kandidat Luca La Rocca. Deswegen haben sie bei M-Budget Mobile einen Prepaid-Vertrag unterschrieben und bezahlt. Der Verkäufer hat dann liebenswerterweise auch die Nummer auf dem Karton hinterlassen.

Eine nicht aktivierte Telefonnummer erschwert den Birsfelder Wahlkampf
Bild: Baseljetzt

Nummern im Regen überkleben

Doch ab hier nimmt das Übel seinen Lauf: «Als wir diese Plakate dann aufgehängt haben, habe ich gedacht, es sei höchste Zeit zum dieses Telefon einzurichten», sagt La Rocca. Gesagt, getan: Nur, die Nummer wurde nie aktiviert. «Als ich dann das Telefon eingerichtet habe, habe ich gesehen, dass nur Notrufe möglich sind.» Das macht La Rocca stutzig. Er habe sich daraufhin bei der Hotline gemeldet und erhielt die Bestätigung. «Super-GAU, die Nummer lautet gar nicht auf mich.»

Die Situation stellt die vier Kandidierenden vor Probleme. Nun haben sie zwar eine neue Nummer, die funktioniert. die Plakate sind aber bereits mit der falschen Nummer bedruckt. So müssen er und sein Mitkandidat Stephan Zahno im Birsfelder Regen auf allen Plakaten die Nummern überkleben und neu anschreiben. Bei diesen Witterungen ein schwieriges Unterfangen. Das Klebeband hält nicht richtig, die Nummer verwischt im Regen leicht.

Deswegen wünscht sich La Rocca von der Migros ein entgegenkommen. «Schön wäre es natürlich, wenn wir die Kosten würden zurückerstattet bekommen für diese Plakate, die in diesem Sinne jetzt eigentlich nutzlos sind.» Denn als Parteilose finanzieren sie alles selbst.

Doch noch ein Happy End?

Auf den Wahlkampf freuen sie sich trotzdem. Dass sie sich bei fünf zu besetzenden Departements gegenseitig Stimmen wegnehmen, stehe nicht im Vordergrund, sagt Zahno. «Uns geht es nicht persönlich irgendwie um unsere politischen Ambitionen. Sondern es ist mehr auch ein bisschen ein Statement.» Auch Junge seien politisch aktiv in Birsfelden. «Somit können wir den Stimmberechtigten eine grössere Auswahl bieten.»

Einen Bitte richtet Luca La Rocca noch in die Innerschweiz. Dort wurde die ursprüngliche Nummer der Birsfelder jemandem zugeteilt. Nennen wir die Person mal Frau Müller. «Liebe Frau Müller. Wenn sie jetzt Nachrichten erhalten von Birsfelderinnen und Birsfelder, die irgendetwas von parteilosen Leuten, die in den Gemeinderat wollen, wissen wollen, dann tut es uns Leid. Am Besten, sie kommen Mal auf Birsfelden und machen einen Nummernaustausch oder so.»

Vielleicht endet die Geschichte ja aber doch noch mit einem Happy End. Auf Anfrage von Baseljetzt erklärt die Migros, dass sie den Ärger versteht und dem Fall gerne nachgehen würde. Da sie noch zusätzliche Informationen bräuchten, bitten sie um Zeit und Verständnis.

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Kommentare

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24.01.2024 19:08

pippo76

Entschädigung für was? Bevor man was zum Druck freigibt, sollte man kontrollieren ob alles richtig ist und in diesem Fall ob die Telefonnummer wirklich funktioniert!!!

Fehler passieren, aber die Schuld dem Migrosmitarbeiter abschieben, das geht gar nicht! Besonders wenn man denkt dass diese Leute eine Gemeinde regieren möchten!!!

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