Eine Ruine in Familienbesitz – einst für 135’000 Franken gekauft
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Farnsburg
Baselland

Eine Ruine in Familienbesitz – einst für 135’000 Franken gekauft

04.09.2023 17:37 - update 04.09.2023 17:38
Nathalie Schaffner

Nathalie Schaffner

Die Ruine Farnsburg ist allen im Oberbaselbiet bekannt. In den letzten Jahren wurde sie umfangreich saniert. Neben der komplexen Sanierung ist aber auch die Eigentümerschaft der Ruine aussergewöhnlich.

Stell dir vor, du besitzest eine Burg. Eine Ruine, die um das Jahr 1330 von den Grafen von Tierstein gegründet wurde. Für eine Oberbaselbieter Familie ist das Realität. Die Ruine Farnsburg ist im Besitz der Familie Dettwiler. «Als der Kanton Geld brauchte und Güter verkaufte, kaufte mein Ururgrossvater dieses Hofgut. Die Ruine war dabei, denn früher gehörte zu einem Schloss immer auch ein Hofgut», erklärt Markus Dettwiler. Die Familie hat die Burg und das Hofgut damals für 135’ooo Franken gekauft. Für den Unterhalt ist der Kanton zuständig. Im Gegenzug bietet die Familie der Öffentlichkeit das Begehungsrecht an.

Kritischer Zustand

Die Ruine Farnsburg liegt zwischen Ormalingen, Buus und Hemmiken. Sie bietet Ausblick auf die Alpen, die Vogesen, den Jura und den Schwarzwald. Der Ausblick auf die Burg selbst war in den letzten fünf Jahren kein schöner, denn die Ruine war eine grosse Baustelle.

Eine Ruine in Familienbesitz – einst für 135'000 Franken gekauft
Bild: Archäologie Baselland

Die Ruine wurde damals aus äusserst brüchigem Fels gebaut. In den letzten Jahren war sie in immer schlechterem Zustand. Eine Sanierung war unumgänglich. «Wir mussten den Felsen mit langen Felsankern sichern. Viele Mauern mussten wir teilweise komplett abbauen und wieder neu aufbauen, teilweise konnten wir sie reparieren, oder nur die Krone erneuern», erzählt der stellvertretende Kantonsarchäologe Christoph Reding. Zudem mussten Brücken, Treppen und Absturzsicherungen erneuert werden.

Über 7 Millionen Franken

Die aufwändigen Sanierungsarbeiten haben 7.47 Millionen Franken gekostet. Der Materialumschlag war ungewöhnlich hoch. So wurden unter anderem 650 Tonnen Bausteine und 120 Kubikmeter Beton verbaut. Die komplexe Sanierung, die von 2019 bis 2023 gedauert hat, erforderte Wissen von äusserst erfahrenen Leuten. Der grosse Aufwand sei aber gerechtfertigt gewesen. «Es gibt ein grosses öffentliches Interesse. Pro Jahr haben wir Besuchende im fünfstelligen Bereich. Wir möchten das baukulturelle Erbe erhalten und die Geschichte der Burg vermitteln», sagt Christoph Reding. Ausserdem müsse die Sicherheit für die Besucher:innen gewährleistet sein.

Am Sonntag findet eine Eröffnungsfeier statt. Von 10 Uhr bis 16 Uhr treten verschiedene Vereine auf. Besucher:innen können ausserdem eine Führung machen und einen Apéro und die Festwirtschaft geniessen.

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