Einmal das stärkste Halluzinogen weltweit ausprobieren? Das Unispital macht’s möglich
DMT
Basel-Stadt

Einmal das stärkste Halluzinogen weltweit ausprobieren? Das Unispital macht’s möglich

23.02.2023 11:01 - update 23.02.2023 15:30
Larissa Bucher

Larissa Bucher

Für eine Studie am Unispital Basel werden Freiwillige gesucht, die sich die Droge Dimethyltryptamin (DMT) verabreichen lassen. Sie gilt als stärkstes Halluzinogen der Welt.

Dimethyltryptamin ist eine Substanz, die unter anderem in der schamanischen Pflanze Ayahuasca in Südamerika vorkommt. Sie ist als stärkstes Halluzinogen bekannt. Ziel der DMT-Studie am Universitätsspital ist es, die Wirkung der psychoaktiven Droge besser zu erforschen. So würde man sie intravenös verabreichen und dann auf die Auswirkungen auf Körper und Geist warten, um diese genauer unter die Lupe nehmen zu können.

Inhalieren würde man die Droge in der Studie jedoch nicht. Die Dosierung und Wirkung könne dann nämlich weniger kontrolliert werden, erklärt Studienleiter Matthias Liechti gegenüber 20 Minuten.

DMT als Medikament?

Ein Wunsch wäre es, DMT als Medikament gegen beispielsweise Depressionen nutzen zu können. Ähnliche Studien mit anderen psychoaktiven Drogen wie LSD sind bereits im Gange. Dimethyltryptamin sei aber speziell: «Der Vorteil wäre eine starke Wirkung über nur wenige Minuten oder zum Beispiel eine Stunde im Gegensatz zur viel längeren Wirkung von LSD und Psilocybin.» Ein kontrolliertes und getestetes Medikament auf der Basis von DMT «könnte für die Praxis und Finanzierbarkeit von Interesse sein», sagt Liechti.

Selbstversuch

Wie es sich anfühlt, an dieser Studie teilzunehmen und Dimethyltryptamin verabreicht zu kriegen, weiss Lea Ernst vom Blick. Sie startete für das Medium einen Selbstversuch. Im Artikel beschreibt sie genau, was sie während ihrem Trip erlebt hat. «Von einer Sekunde auf die andere rase ich in Höchstgeschwindigkeit durch Farben und kaleidoskopartige Muster. Ich falle in einen erdigen Raum, gefüllt mit Bergen aus weissen Pixeln. Sitzt da ein Elefant? Alles bewegt sich, doch nicht so, wie ich es gewohnt bin», schreibt sie.

Und plötzlich sei ihr klar geworden: Alles was mal war, habe sich aufgelöst. «Mein Alltag, die Gesellschaft, der Krieg, Sprache und Emotionen, Raum und Zeit. Auch ich selbst habe mich komplett aufgelöst, bin nichts und alles zugleich. Ich bin auf den tiefsten Grund meines Bewusstseins geplumpst, wie auf den Boden einer Computer-Speicherkarte, auf dem sich nur noch ein schauderhaftes Vakuum aus rationalen Codes und die Pixel der Existenz befinden.»

Nach einer halben Stunde begann Leas Trip abzunehmen und nach 90 Minuten ist das DMT aufgebraucht und die Sitzung ist beendet.

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